Martin Heidegger        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]         [ Meine Blogs ]

Literatur

Unterwegs zur Sprache
enthält: Technische Sprache
Die Frage nach der Technik
Bremer Vorträge

bild

Über Heidegger

Trawny, P.: Heidegger's Gestell

https://heidegger.ru/

Zur Person

bild
Bildquelle: Wikipedia
bild

Martin Heidegger (1889-1976) war Philosoph. Er wollte die Phänomenologie in (s)einer neuen Ontologie überwinden.
Unabhängig von seiner Philosophie war er bekennender Nationalsozialist:
"Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige deutsche Wirklichkeit und ihr Gesetz." (Heidegger 1933)
"Dem Mann dieses unerhörten Willens, unserem Führer Adolf Hitler, ein dreifaches ›Sieg Heil!‹" (Heidegger 1934)
Dazu gibt es in der Wikipedia eine eigene, sehr ausführliche Seite: Martin Heidegger und der_Nationalsozialismus, die vor allem auch zeigt, wie Philosophen mit ihrer Geschichte umgehen, in welcher "eine breite Rezeption" Heidegger zu einem der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts machte: "der Nationalsozialismus [sei] philosophisch vielmehr indifferent gewesen".

1966 sagte M. Heidegger, dass sich die Philosophie auflösen und an ihre Stelle in Zukunft eine andere Wissenschaft treten werde: nämlich die Kybernetik. In seinem Athener Vortrag sagte er die Unterscheidung von Subjekt und Objekt werde durch die Begriffe ‚Information‘, ‚Steuerung‘ und ‚Rückkopplung‘ ersetzt, und auch das Verhältnis von Mensch und Welt könne fortan nur noch als kybernetischer Regelkreis gefasst werden.
[ genauer ]

M. Heidegger ist einer von ganz wenigen Philosophen, die sich mit Technik befassten. [ ]

Nicht der Mensch spricht, sondern „die Sprache spricht“ Unterwegs zur Sprache. GA 12, S. 12.

Aufgrund des Erfolges technischer Errungenschaften und der Herrschaft technischer Mittel breite sich die damit einhergehende Weltauffassung über den ganzen Planeten aus und überlagere alle neben ihr bestehenden Formen des Weltverständnisses. Damit richtet sich die technische Weltauffassung immer fester in der Welt ein, befindet Heidegger, und wird so zum Gestell.
Er tut dies in Verwendung technischer Mittel, deren Gesamtheit Heidegger Gestell nennt.

"Das Wasserkraftwerk ist nicht in den Rheinstrom gebaut, wie die alte Holzbrücke, die seit Jahrhunderten Ufer mit Ufer verbindet. Vielmehr ist der Strom in das Kraftwerk verbaut. Er ist, was er jetzt als Strom ist, nämlich Wasserdrucklieferant, aus dem Wesen des Kraftwerks."

Über das bewusst undefinierte Sprechen des Herrschaftsanspruches:
Heideggers Sprache ist gewöhnungsbedürftig. Er benutzt altertümliche Satzkonstruktionen, viele Neologismen und Bindestrich-Worte (etwa In-der-Welt-sein, Zeugganzes …).[34] Dies entspringt seinem Vorhaben, sich von der bisherigen Philosophie zu lösen und Worte neu zu gebrauchen, um ausgetretene Denkpfade zu verlassen. Hinzu kommt, dass Heidegger viele Worte verwendet, die zwar aus der Alltagssprache bekannt sind, mit ihnen aber etwas ganz anderes meint (etwa Sorge, Angst).
Ferner ist zu bedenken, dass in den 1920er Jahren der Expressionismus blühte und sich eine Rhetorik entwickelte, die inzwischen oftmals komisch bis idiosynkratisch und über die Maßen pathetisch wirken kann. Das hat auch auf die philosophische Prosa ausgestrahlt. Daher ist es in der Regel erforderlich, sich in die philosophische Sprache Heideggers, die die gewöhnliche Sprache strapaziert, einzulesen. Sprachliche Ähnlichkeiten existieren etwa zu den Dichtungen von Stefan George, Rainer Maria Rilke und Georg Trakl.

[ T. Adornos: Jargon der Eigentlichkeit ]

Zitate
[ ]

M. Heidegger über Kybernetik (Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges, 1910-1976, Band 1):
bild

[ FAZ Nur noch ein Weltkrieg kann uns retten ]
[ Im digitalen Gestell ]
[ Anmerkungen zum Nazi im FB ]
[ Anmerkungen zur Kybernetik im FB ]
[wp]