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Jakob Fugger, der Ältere (1459-1525) gilt als Begründer der "Fuggerischen Handelsgesellschaft", die das Zentrum einer (mythenumwobene) Fugger-Dynastie (mit verschiedenen Zweigen) in Augsburg war. Sein Sohn war Jakob Fugger "der Reiche" |
Räubergeschichten (aus der Wikipedia) zu korrupten Kirchen und Zinsen
Vor allem für den Bergbau in Oberungarn benötigte die Fuggerfirma enormes Kapital – das die Firma zu diesem Zeitpunkt noch bei Weitem nicht aufbringen konnte. 1496 war deshalb Kardinal Melchior von Meckau der Hauptgeldgeber der Fugger. Der Fürstbischof von Brixen hatte am Domkapitel vorbei heimlich über Jahre hin etwa 150.000 Gulden in der Fuggerfirma gegen Zins angelegt. So umging der Kirchenfürst das offiziell geltende kirchliche Zinsverbot. 1509 verstarb von Meckau plötzlich in Rom. In seinem Ärmel wurden Depositenzettel gefunden, die diese Anlage verrieten. Der Papst, das Bistum Brixen und die Familie von Meckaus forderten nun als potentielle Erben die sofortige Auszahlung der Einlage, was die Fuggerfirma in die Zahlungsunfähigkeit getrieben hätte. In dieser Situation zeigte sich die politische Hilfestellung, die Kaiser Maximilian seinem Bankier angedeihen ließ. Der Kaiser erklärte sich gegenüber Papst Julius II. dazu bereit, in dessen kriegerische Auseinandersetzung mit Venedig einzugreifen. Dafür wurde der Habsburger als Erbe des verstorbenen Kardinals von Meckau anerkannt und die Erbschaft – die plötzlich nur noch 100.000 Gulden umfasst – konnte mit offenen Forderungen der Fugger verrechnet werden. Von den Fuggern wurde der Papst mit Juwelen abgefunden. Noch im selben Jahr (1509) allerdings forderte der Kaiser die entsprechende Gegenleistung und Jakob Fugger unterstützte ihn mit Finanzmitteln von 170.000 Gulden bei dessen Feldzug gegen Venedig.
100 Jahre vor Richelieu (mehr merkantiles Europa)