zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Eco, Umberto: Der Name der Rose. Roman. SA. 483 g. 676 S. 2001. dtv-Tb. Allgemeine Reihe. (8567). DTV Kartoniert. SFr. 10.00 ISBN 3-423-08567-3

Klappentext:
Anno Domini 1327, letzte Novemberwoche, in einer reichen Cluniazenserabtei an den Hängen des Apennin: Bruder William von Baskerville, gelehrter Franziskaner aus England, kommt als Sonderbotschafter des Kaisers in delikater Mission: Er soll ein hochpolitisches Treffen zwischen der Ketzerei verdächtigen Menoriten und Abgesandten des Papstes organisieren. Doch bald erweist sich sein Aufenthalt in der Abtei als apokalyptische Schreckenszeit: In den sieben Tagen und Nächten werden William und sein Gehilfe Adson Zeugen der wundersamsten und für eine Abtei höchst befremdlichen Begebenheiten: Ein Mönch ist im Schweineblut-Bottich ertrunken, ein anderer aus dem Fenster gesprungen, weil er die Liebe eines Mitbruders nicht ertrug, ein dritter liegt tot im Badehaus. Gerüchte schwirren durch die Abtei, und nicht nur der Abt hat etwas zu verbergen. Überall sind fromme Spurenverwischer und Vertuscher am Werk. William, der Exinquisitor, wird vom Untersuchungsfieber gepackt.

1327 Papstes Johannes XXII. Avignon, "Krieg" gegen die Franziskaner Im Roman sind auch Bernard Gui und Michael von Cesena, Ludwig der Bayer oder Thomas von Aquin

Anmerkung:
Der Franziskaner William von Baskerville ist die Hauptfiguren des Romans. Sein Name „William“ und seine philosophisch-erkenntniskritische Grundhaltung verweisen auf den Scholastiker Wilhelm von Ockham, zugleich evoziert sein Herkunftsname „Baskerville“ – passend für einen Roman, dessen Handlung um ein Scriptorium kreist – John Baskerville und gleichzeitig eine der bekanntesten Detektivgeschichten von Conan Doyle (Der Hund der Baskervilles, 1901/1902), deren Protagonisten, der Detektiv Sherlock Holmes und sein Gehilfe Dr. Watson, eine seither genretypisch gewordene Figurenkonstellation des Detektivromans abgeben, die auch William von Baskerville und sein Gehilfe Adson von Melk noch einmal auf neue Art variieren.

Der Roman spielt zu einer Zeit, als der Kampf um weltliche und kirchliche Macht seinen Höhepunkt erreicht hatte.
Um 1300 hatte Papst Clemens V den heiligen Stuhl nach Avignon verlegt und Rom den rivalisierenden Adelsfamilien überlassen, worauf dort ein Chaos ausgebrochen war.
1314 war Ludwig von Bayern gleichzeitig mit Friedrich von Österreich zum deutschen Kaiser gewählt worden.
1316 war Johannes XXII, ein Schützling des Königs von Frankreich in Avignon zum neuen Papst gewählt worden. Er hatte keinen der beiden deutschen Kaiser anerkannt.
Nachdem Ludwig v. Bayern Friedrich besiegt hatte, wurde er von Johannes XXII exkommuniziert, worauf er den Papst als Ketzer anklagte.
1322 hatte der neue Ordensgeneral der Franziskanerbrüder, Michael von Casale, die These von der radikalen Armut Christi zur Glaubenswahrheit erhoben. Dies mißfiel dem nach Reichtum gierenden Papst und er verurteilte in einem Dekret die Thesen der Franziskaner.
Die Auffassung der kaiserlichen Theologen, daß nur weltlich Herrscher Macht ausüben sollten, wurde von den neuen franziskanischen Ordensregeln bestärkt. Deshalb betrachtete Ludwig von Bayern die Franziskaner als Verbündete, zog nach Italien und ließ sich in Mailand zum König der Lombardei krönen. Danach rüstete er zum Marsch auf Rom.


 
[ ]
[ ]
[wp]