Hinweis: Vorstellung steht für zwei Bedeutungen: für Theatervorstellung und für "mentale" Vorstellung. Das gibt eine raffinierte Metapher: das Theater zeigt nicht die Wirklichkeit, sondern eine Abbildung von etwas, was es so in der gemeinten Wirklichkeit nicht gibt, nur in der Vorstellung. |
Als Vorstellung - im Sinne der mentalen Vorstellung - bezeichne ich die mentale Operation, in welcher ich die gemeinte Sache innerlich so vor mich hinstelle, dass ich sie mit geschlossenen Augen sehen und oder begrifflich rekonstruieren kann. Dabei sehe ich weder einen materiellen Gegenstand, noch eine materielle Abbildung eines Gegenstandes, sondern etwas, was dem entspricht, was ich sehe, wenn ich einen materiellen Gegenstand sehe.
Ich habe eine Vorstellung davon, was passiert, wenn ich einen materiellen Gegenstand sehe. In dieser Vorstellung entspreche ich in einem bestimmten Sinn einer Kamera obscura, durch welche der materielle Gegenstand so verdoppelt wird, dass ich von eine Abbildung in mir spreche. Der abgebildete Gegenstand ist nicht in der Kamera, aber in der Kamera ist er nochmals zu sehen. Die Vorstellungen habe ich in meinem Vorstellungsraum oder ich erarbeite sie dort. Ein typischer Fall sind Bilder, die ich mit Substantiven verbinde, obwohl Substantieve, die keine Eigennamen sind, nie für ein Bild stehen. DEN Hund gibt es nicht so, dass ich ihn sehen könnte. Aber ich kann ihn mir trotzdem vorstellen. |
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Ein anderer typischer Fall ist die Erklärung, die ich mir zu einem Phänomen mache. Ich stelle mir einen Mechanismus vor, mit welchem ich das Phänomen erzeugen könnte. Dabei verwende ich Vorstellungen, die ich bereits habe und neu kombineren kann.
Traum als passive Apperzeption
"Während ich einen Gegenstand sehe, kann ich ihn mir nicht vorstellen." (Wittgenstein, L., Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie S.231)
J. Piaget nennt Vorstellungen 'Eigen-Geistbilder'. (Das Bewußtsein entwickelt Eigen-Geistbilder. Vgl. zu dieser Figur Piaget, J., Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde, vor allem S. 333 ff.)