Als Telegrafie bezeichne ich eine Übermittlung von Nachrichten über eine Distanz, die in dem Sinn gross oder "fern" ist, als die Übermittlung ohne technische Hilfsmittel nicht möglich ist und wobei keine Boten mit Depeschen eingesetzt werden. Es wird dabei kein Artefakt, wie etwa ein Brief aus Papier, sondern ein Signal übermittelt. Die Telegrafie erscheint als Ponypost ohne Reiter und wird deshalb oft als immaterielle Depessche - oder als sogenannte Information - aufgefasst. Die eigentliche Telegraphie - also wenn man von Höhenfeuer-Kommunikation absieht - beruht in der Version von C. Chappe um 1794 auf einer Nutzung des Teleskopes, die offenbar in Bezug auf Tele- namengebend war. Der Ausdruck Telegramm ist seit 1852 nachgewiesen, setzt sich aber gegen „telegrafische Depesche“ nur langsam durch. Soemmerring entwickelte 1809 einen elektrischen Telegraphen vor, bei dem Einzelbuchstaben und Ziffern über 35 Leitungen übermittelt wurden (Volltext). Deutsch wird von einem "Fernschreiber" gesprochen Als Telegraf bezeichne ich ein Gerät für die Telegrafie, ein telegrafisches Übertragungsgerät von Informationen Signalen zur Steuerung von Automaten. Der Fernschreiber ist ein Telegrafie-Gerät zur Übermittlung von Nachrichten in Schriftform mittels elektrischer Signale. Im Englischen heißt das Gerät Teletypewriter. (Dagegen ist Teletype ein Warenzeichen.) Davon abgeleitet ist die Bezeichnung TTY für serielle Schnittstellentreiber in Computer-Betriebssystemen. Als Vorgänger können Morsegeräte und der von Siemens & Halske entwickelte Zeigertelegraf gelten. Dem Fernschreiber verwandte Geräte sind der Hellschreiber und das Faxgerät. |
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