Als Strukturfunktionalismus bezeichne ich den soziologischen Ansatz von T. Parsons, in welchem er den soziologischen Strukturalismus mit seinem AGIL-Schema in den 1950er Jahren aufgehoben hat. Man kann bei T. Parsons von einem "Systemfunktionalismus" sprechen, weil er dadurch, dass er beobachtet, welche Funktionen ein System erfüllen muss, Anleihen bei der General Systemtheory nimmt.
Dieser Strukturfunktionalismus führt die Funktion ein und beobachtet, wie - durch welche Strukturen sie realisiert werden. Damit wird der Strukturalismus invertiert, in welchem geschaut wird, welche Funktionen durch welche gegebenen "Strukturen" erfüllt werden.
N. Luhmann invertiert dann den Strukturfunktionalismus zu seiner funktionalen Systemtheorie.
Anmerkungen zur Begrifflichkeit:
Die Begriffe "Funktion"und "Struktur" werden im Sinne der General Systemtheory verwendet, also im Sinne der Systemlehre von L. von Bertalaffy und nicht im Sinne der kybernetischen Systemtheorie.
In der en:Wikipedia kann man lesen, dass Strukturfunktionalismus mit Funktionalismus synonym verwendet wird und das Strukturalismus die französische Variante des Strukturfunktionalismus ist ...
Insgesamt kann man wohl sagen, dass hier alle Wörter ziemlich beliebig sind, dass man mindestens ebensogut von "Funktionsstrukturalismus" sprechen könnte !!
((noch nicht) mehr dazu) Hyperbibliothek: Soziologische Systemtheorien
[wp]