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bildbildHomonyme: a) kleines Rad (Rollschu, Umlenkrolle), b) Schriftrolle, c) Theaterrolle, d) sozialwissenschaftliche Rolle

 
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"Eine Rolle (Quasi-etymologie: rotula, Schriftrolle) ist der Text, den ein Darsteller innerhalb eines Dramas zu sprechen hat, davon abgeleitet auch die Figur oder das Verhalten auf der Bühne."

In der soziologischen Metapher, wonach "die ganze Welt eine Bühne ist", spielen die Menschen eine Rolle oder tragen (Charakter)Masken (K. Marx).
Hier geht es um diese "Rollen".

Als Rolle bezeichne ich eine Anweisung, die das Verhalten des Rollenträgers in einem bestimmten Kontext beschreibt, wobei der Rollenträger einen gewissen Spielraum hat.
Anschaulich:
Die Theaterrolle beschreibt im Wesentlichen, was der Schauspieler (je nach Rolle und Drama) auf der Bühne tut und sagt.

Das Verhalten, das in der Rolle angewiesen wird, erfüllt eine Funktion.

Beispiel:
Die Rolle der Putzfrau, die programmgemäss putzt, was genauer bestimmt werden kann, erfüllt die Funktion, dass anfallende Verschmutzungen beseitigt werden. Die Funktion kann auch mittels eines Automaten erfüllt werden. Die Funktion verlangt keine Putzfrau.


 

Die soziologische Metapher analogisiert das Verhalten von Menschen in Organisationen als Rollenspiel.

Die Rolle repräsentiert die Funktion des Trägers. Die Rolle ist unabhängig von ihrem Träger. Er muss die Rolle lediglich spielen oder erfüllen können.

Die Organisation einer Organisation unterscheidet verschiedene .... Die Organisation lässt sich als eine Menge von erfüllten Funktionen verstehen.

Der Kapitalist sagt zum Arbeiter: Versetzen Sie sich doch mal in meine Rolle!
Der Arbeiter antwortet: Ja sehr gerne, falls Sie das ernst meinen.


 


 

Kritik des Rollen-Begriffs
Wo „Theorien der Gesellschaft“ von „soziologischen Theorien“ unterschieden werden, etwa im Marxismus oder in der Systemtheorie, da wird „Rolle“ entweder als gefährlicher Konkurrenzbegriff vehement zurückgewiesen, oder er wird einfach übergangen: Frigga Haug beanstandete als Marxistin, dass sowohl die Geschichte der Gesellschaft und ihre ökonomischen Bedingungen als auch das dialektische Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft mit dem Begriff „Rolle“ in das Individuum verlegt werden; die Theatermetapher „Rolle“ erleichtere zudem die Selbsttäuschung. Rollenforderungen stellen demnach eine äußere Übermacht dar, bei der die Gefahr besteht, dass das Individuum sich in die „innere Emigration“ zurückzieht – siehe dazu Rollendistanz. Gesellschaftliche Verhältnisse erscheinen dementsprechend fälschlich als unveränderbar. Eine systemtheoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Rolle“ steht noch aus.

Literatur:
Haug, F.: Kritik der Rollentheorie


Zur Geschichte des Rollen-Begriffs
„Zum Begriff der Person kann von keinen anderen empirischen Subjekten abgezogen werden, außer von den einzelnen Menschen, welche begriffen werden, insofern als jeder ein […] in Gedanken wollender ist, folglich gibt es insoweit wirkliche und natürliche Personen, als Menschen vorhanden sind, welche sich als solche vorstellen, diese „Rolle“ übernehmen und spielen, oder den „Charakter“ einer Person wie eine Maske vor ihr Antlitz halten.“[Ferdinand Tönnies: Gemeinschaft und Gesellschaft, Darmstadt 2005, S. 151 ]

Das Individuum geht wirklich in die vorgezeichnete Rolle hinein [Georg Simmel: Zur Philosophie des Schauspielers. In: Das individuelle Gesetz, hrsg. von Michael Landmann. Neuausgabe Frankfurt 1987, S. 80.] Die Lebensrealität sei also nur eine Vorform der Schauspielkunst. Wie der Schauspieler muss jeder Rollenträger den „Eindruck machen, dass er will, was er nach dem Imperativ der Rolle soll [94]

George Herbert Mead: "in the rôle of the other person", "rôle taking"

In der Soziologie begründete Ralph Linton 1936 die Rollentheorie (The Study of Man), wobei er Status und Rolle miteinander verknüpfte. [Ralph Linton: Mensch, Kultur, Gesellschaft. Hippokrates, Stuttgart 1979] Daran knü¨ften Parsos und Merton an: beschrieb mit Hilfe seiner „pattern variables“ die Handlungsalternativen, die einem Akteur in einer gegebenen Rolle zur Verfügung stehen.[8] Sein Schüler Robert K. Merton entwickelte auf dieser Grundlage ein mehrdimensionales Modell.[9] Bei ihm entspricht jedem Status ein „role set“, das heißt ein Bündel an verschiedenen Rollen

Ralf Dahrendorf die US-amerikanische Debatte auf und legte 1958 sein Werk Homo sociologicus[11] vor. Damit führte er das Konzept der „sozialen Rolle“ in die deutsche Soziologie ein

Von Shakespeare stammt der bekannte Ausspruch: „All the world’s a stage.“ („Die ganze Welt ist eine Bühne“).[19]


 
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