Ich schreibe hier - im Lexikon - wie im Blog, um etwas Ordnung in die hergestellten Dinge zu bringen, die ich im Lexikon beschreibe.
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Die hergestellten Dinge sind die Substanz der Kultur. Was ich nicht als Kultur erkenne, bezeichne ich als Natur. Ich unterscheide verschiedene Dinge und Dinge von anderem. Liebe ist kein Ding. Die hergestellten Dinge sind geformt, ich kann sie anfassen und zeichnen. Hergestellte Dinge kann ich neben ihre Beschreibung stellen. Ich kann sehen, was ich beschreibe. Sie haben einen Gegenstandsbedeutung, sie sind elementar oder zusammengesetzt. Ein Motor ist ein Ding aus Teilen und Teil eines Motorrades.
Ich nehme Dinge in deren Umwelt wahr. Ich kann ohne weiteres unterscheiden, ob es hergestellte Dinge sind oder nicht. G. Bateson beginnt sein Buch Geist und Natur mit der Frage, wie man das unterscheiden könne. Er kann es offenbar auch. Hier interessieren mich nur hergestellte Dinge, ich bezeichne sie als Artefakte.
Dinge kann ich unter beliebigen Gesichtspunkten ordnen oder klassifizieren. M. Foucault hat in Die Ordnung der Dinge drei Gesichtspunkte unterschieden: Analogien, Systematik und Entwicklungsgeschichte. Er hat aber nicht über hergestellte Dinge gesprochen, bei welchen diese Gesichtspunkte zusammenfallen.
Oft werden Funktionen als Ordnungskriterien für Klassifikationen verwendet. Funktionen sind aber mit Dingen nur sehr lose gekoppelt, weil Dinge viele Funktionen haben oder erfüllen können. Hergestellte Dinge haben einen Zweck. Aber Zwecke sind in den meisten Fällen auch funktional bestimmt. Wozu ist ein Hammer gut?
Ich klassifiziere hergestellte Dinge in meiner Technologie anhand folgender Unterscheidungen, in welchen Funktionen und Zwecke aufgehoben sind. Dinge werden verbraucht oder gebraucht und sie sind bewegbar oder nicht.
Was verbraucht wird, wird einmal verbraucht und ist danach nicht mehr vorhanden. Was gebraucht wird, wird normalerweise mehrmals gebraucht. Einen Apfel verbrauche ich, indem ich ihn esse, einen Hammer gebrauche ich viele Male.
Als Lebensmittel bezeichne ich, was ich verbrauche. Zahnpasta und Zahnbürste kaufe ich zusammen im Lebensmittelgeschäft. Nach zwei Monaten ist beides "verbraucht". Die Zahnpasta ist kein Ding und ich verbrauche sie in kleinen Mengen. Die Zahnbürste ist ein Ding, das ich gebrauche, ich verbrauche sie nicht, aber sie nützt sich ab.
Ein Apfel ist kein hergestelltes Ding. Ein Brot dagegen ist ein hergestelltes Ding. Ich verbrauche beides als Lebensmittel. Die Aneignung von beidem bezeichne ich als Arbeit. Dass ich Brot als hergestellt bezeichne, beruht auf einer Konvention, die den Bäcker als Beruf hervorgebracht hat und sein Arbeitsprodukt, das Brot, mit einem eigenen Wort bezeichnet, das nicht für Gegenstände der Natur verwendet wird. Der Landwirt produziert Weizen. Der Müller produziert Mehl. Der Metzger produziert .. Fleichware. Meine Sprache macht seltsame Verhältnisse.
Ich unterscheide arbeiten und herstellen in Anlehnung an H. Arendt. Als Arbeit bezeichne ich die Aneignung von Lebensmittel, die ich mit Tieren teile. Zu Lebensmittel werden sie durch Arbeit. Sie werden gesammelt oder gejagt. Sie werden gezüchtet und angebaut. All das bezeichne ich nicht als herstellen.
Ich stelle Dinge her, indem ich Material forme. Benzin wird raffiniert, aber nicht geformt, also nicht hergestellt im hier gemeinten Sinn. Erdöl wird abgebaut, wie Weizen, der zuvor angebaut wurde. Benzin ist kein Ding und kein Artefakt. Ich verbrauche Benzin.
Bestimmte Artefakte werden gebraucht. Sie nutzen sich dabei ab, aber sie bleiben hinreichend lang so erhalten, dass sie nochmals gebraucht werden können. Ein Hammer beispielsweise wird mehrmals gebraucht. Er wird auch dafür hergestellt und nach dem ersten Gebrauch für weitere Verwendungen aufbewahrt.
Bei Dingen, die gebraucht werden, unterscheide ich bewegliche und nicht bewegliche Dinge.