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Der Ausdruck Kulturrevolution wird gemeinhin für ein politisches Projekt von Mao Zedong verwendet und in Anlehnenung daran für bestimmte Aspekte der iranischen Revolution unter R. Chomeini. Weshalb dabei von Kultur die Rede ist, bleibt meistens unbegründet, bei Mao ist damit die Differenz zwischen östlichem und westlichem Denken bezeichnet, wobei das östliche Denken kommunistisch und das westliche kapitalistisch verstanden wird.

Der Ausdruck Kulturrevolution wurde sofort als Kampfbegriff verstanden, sowohl innerhalb wie ausserhalb von China. Innerhalb von China ging es darum, westliches Denken zu kritisieren oder mit bürgerkriegartiger Gewalt zu verhindern. Ausserhalb von China wurde darin ein kalter Krieg gegen den US-Imperialismus gesehen.

Es ist im heutigen China und im "Westen" oft die Rede von den Opfern der Kulturrevolution. Damit ist - ideologisch - ausgedrückt, dass die KP China, den Krieg angefangen und deren Rote Armee Andersdenkende unterdrückt und ermordet habe. So werden Kriege dargestellt, und Revolutionen werden oft als Kriege beobachtet.

Die Kulturrevolution richtet sich gegen eine Konterrevolution von Kapitalisten, namentlich gegen die Politik von Deng, der schliesslich als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen ist. Er hat die Viererbande erfunden und mit den US-Amerikanern zusaammengearbeitet.

Im Mai 1966 rief Mao Zedong die "Grosse proletarische Kulturrevolution" (Kultur) aus, die sich gegen Missstände in der VR China richten sollte, die vor allem durch ein Wiederaufleben von kapitalistischem und traditionellen Gedankengut ergeben haben sollen. Die Kulturrevolution wird oft in drei Phasen eingeteilt: die Zeit der Roten Garden (Mai 1966 bis 1968), die Lin-Biao-Zeit (1968 bis August 1971) und die Zhou-Enlai-Phase (August 1971 bis Oktober 1976). Mao hat die Revolution 1969 für abgeschlossen erklärt, aber natürlich war die Umsetzung ein Prozess.

Weil die Partei dikatorische Befugniss hat(te), wurden die Beschlüsse gnadenlos umgesetzt, Verfehlungen, also Abweichungen von der Linie, auch mit dem Tod bestraft. Die westliche Beobachtung, die später von Deng Xiaoping übernommen wurde, beschreibt vor allem den Terror gegen Menschen, die "anders" dachten, ohne auf die Inhalte einzugehen. "Die Kulturrevolution begann für Deng am 1. Oktober 1966 mit einem Leitartikel, der den „zweitgrößten Machthaber auf dem kapitalistischen Weg“ kritisierte. Wenngleich der Artikel Deng nicht namentlich erwähnte, war es klar, dass Deng Xiaoping nun zur Hauptzielscheibe der Kritik wurde. Deng, Liu und zahlreiche andere Politiker mussten in langen Kritiksitzungen den Roten Garden ihre Verfehlungen gestehen." (WP)

In der Perspektive des heutigen Staatskapitalismus - die eigentlich bekämpft wurde - ist die Kulturrevolution ein grosser Rückschritt gewesen, sie hat die heutige Entwicklung um Jahrzehnte zurückgeworfen.

Kurz vor seinem Tod empfing Mao noch einmal seinen Nachfolger Hua Guofeng und seine wichtigsten Mitstreiter für die Kulturrevolution, die spätere Viererbande Wang Hongwen, Zhang Chunqiao, Jiang Qing und Yao Wenyuan, und gab folgendes Urteil über sein Lebenswerk ab: „In China gibt es ein altes Sprichwort: Erst wenn der Sarg geschlossen ist, lässt sich ein Urteil über ihn fällen. Bei mir wird es auch langsam Zeit, nun kann man doch eine Bewertung abgeben. In meinem Leben kann ich auf zwei Leistungen zurückblicken. Ich habe Chiang Kaishek jahrzehntelang bekämpft und ihn auf einige Inseln vertrieben. Nach einem achtjährigen Krieg habe ich die Japaner nach Hause geschickt. Schließlich bin ich nach Peking, bis in die Verbotene Stadt vorgedrungen. […] Wie ihr wisst, ist die andere Leistung die Kulturrevolution. Nur wenige unterstützen sie, viele sind gegen sie.“

Vier Wochen nach Maos Tod wurden Wang Hongwen, Zhang Chunqiao, Jiang Qing und Yao Wenyuan als Viererbande verhaftet und ein Jahr nach Maos Tod wurde Deng Xiaoping wieder in seine früheren Ämter eingesetzt. Die Kulturrevolution, für die Mao zehn Jahre lang gestritten hatte, war zu Ende.


 

Ein wichtiger Aspekt der Kulturrevolution war die Propagierung einer chinesischen Tradition, durch welche in China verbotene Lehren wie die Traditionelle chinesische Medizin und Taiji rehabilitiert wurden, was auch von den Gegnern der Kulturrevolution in der nationalistischen Politik beibehalten wurde.


 
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