Pseudo-Etymologie:
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Als künstlich - im engeren Sinne - bezeichne ich einen hergestellten Gegenstand, dessen Gegenstandsbedeutung darin liegt, dass er wie ein entsrechender naturwüchsiger Gegenstand verwendet wird, weil er ein gleiches Aussehen hat, oder gleiche Verwendungen ermöglicht.
Beispiele:
künstliche Blume - sie siehr aus wie ein Blume, sie braucht keine Pflege und kein Wasser, sie welkt nicht.
künstliche Zähne - sie werden verwendet wie Zähne und dienen als Ersatz.
Mit künstlich bezeichne ich mithin eine Art Äquivalenz zwischen etwas Hergestelltem und etwas Naturwüchsigen, das durch das Hergestellte in einer spezifischen Sicht erkennbar wird. Dabei beziehe ich künstlich nicht mehr nur auf materielle Gegenstände, sondern auch auf Material und Verfahren.
Beispiele:
Als Kunststoff bezeichne ich ein künstliches Material
künstliche Befruchtung, Beatmung, Bewässerung
Schliesslich verwende ich künstlich auch für Handlungszusammmenhänge, wo ich etwa von "künstlichen Sprachen spreche, wobei ich Künstlich auf sehr verschiedene Aspekte beziehe.
Beispiele:
Bei Esperanto ist die Vereinbarung das Künstliche, Was in schwächerer Form auch bei Terminologien oder Geheimsprachen der Fall ist. Bei formalen Sprachen kommt hinzu, dass sie nicht gesprochen werden. Bei sogenannten Programmiersprachen - die gar keine Sprachen sind - deren äussere Form, die aus mnemotechnische Gründe eine Sprache nachahmt.
Umgangssprachlich verkürzt verwende ich künstlich für nicht natürlich, gekünstelt oder für vorgetäuscht, betrügerisch, wo etwa ein Prozesskünstlich in die Länge gezogen oder Preise künstlich hochhalten werden.
In der Wikipedia wird das Wort künstlich in sehr vielen Zusammenhängen verwendet, aber das Lemma "künstlich" fehlt.