"Kopfarbeit" wird umgangssprachlich für transzente Arbeit verwendet, also für solche, die im Unterschied zu Handarbeit sinnlich nicht wahrgenommen werden kann. Das ist insbesondere der Fall, wenn man Denken als Arbeit auffasst. Dabei ist auch von geistige Arbeit die Rede.
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In Anlehnung an K. Marx bezeichne ich mit Kopfarbeit die Trennung zwischen Besitzern und den Anwendern der Produktionsmittel.
Kopf wird dabei - wie etwa im Ausdruck Hauptmann - als Metapher verwendet für den Ort, wo entschieden wird, was getan wird.
Eine gewerkschaftliche Forderung dazu lautet: Gebt der Hand den Kopf zurück!
Etwas zu wörtlich:
Eine Vorlesung ist Kopfarbeit, weil man den Mund braucht, der zum Kopf gehört, ein Buch schreiben ist Handarbeit, weil man die Hände braucht, die nicht zum Kopf gehören.
Zur Sache:
Man kann Kopf und Körperrumpf mit einem Schafott trennen, aber dann kann weder das eine noch das andere arbeiten.
siehe A. Sohn-Rethel
[ Kopfarbeit bei K. Marx ] [ ]
"Wie im Natursystem Kopf und Handzusammengehören, vereint der Arbeitsprozess Kopfarbeit und Handarbeit. ...Das Produkt verwandelt sich überhaupt aus dem unmittelbaren Produkt desindividuellen Produzenten in ein gesellschaftliches, in das gemeinsameProdukt eines Gesamtarbeiters, d.h. eines kombinierten Arbeitspersonals,dessen Glieder der Handhabung des Arbeitsgegenstandes näher oder fernerstehen. Mit dem kooperativen Charakter des Arbeitsprozesses selbsterweitert sich daher notwendig der Begriff der produktiven Arbeit undihres Trägers, des produktiven Arbeiters. Um produktiv zu arbeiten, ist esnun nicht mehr nötig, selbst Hand anzulegen; es genügt, Organ desGesamtarbeiters zu sein, irgendeine seiner Unterfunktionen zuvollziehen.“ (K. Marx, Kapital I, MEW 23,531)
"Gesamtarbeiter“ ist der wissenschaftliche Begriff derLohnarbeiterklasse, des modernen Proletariats. Marx sprach daher vom „Kampf zwischen dem Gesamtkapitalisten, d.h. der Klasse derKapitalisten, und dem Gesamtarbeiter oder der Arbeiterklasse“. (K.Marx, Kapital I, MEW 23, 249)