Pierre de Maupertius
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1698 - 1759
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Geschichte des Evolutionsbegriffs Zwar hatte man schon im antiken Griechenland die Vorstellung, daß Arten sich verändern und sich zu anderen Arten entwickeln können, doch erst im 18. Jahrhundert tauchte sie bei Pierre de Maupertius, Erasmus Darwin und Jean-Baptiste de Lamarck wieder auf. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren ihre Theorien in intellektuellen Kreisen und insbesondere bei den Geologen durchaus verbreitet, allerdings immer in recht vager Form und ohne daß man eine genaue Vorstellung von den Mechanismen und treibenden Kräften hatte. Erst Charles Darwin (der Enkel von Erasmus Darwin) veröffentlichte das zugrundeliegende Prinzip der natürlichen Selektion, das er bei Alfred Russel Wallace "entdeckt" hatte. Darwins berühmtestes Werk On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life (Über die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung…) erschien 1859; meist wird es kurz Die Entstehung der Arten genannt. Darin legte er seine Evolutionstheorie ausführlich dar. Die Konsequenzen für die Evolution des Menschen, also dessen Abstammung von affenartigen Vorfahren (siehe Anthropologie), veröffentlichte er erst 1871 in dem Werk The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex (Die Abstammung des Menschen…). Die Reaktionen auf die Veröffentlichung der Evolutionstheorie und die daran anschließenden Diskussionen waren gespalten. Während viele Wissenschaftler, darunter Ernst Haeckel, die fundamentale Bedeutung der Theorie sofort erkannten, mangelte es anderen an klaren Beweisen. Diese erfolgten erst durch Gregor Mendel, der die Existenz von auf Chromosomen angeordneten Genen nachweisen konnte; erst dadurch erhielt die Theorie der Vererbung von Merkmalen von Generation zu Generation eine sichere Grundlage. Hugo de Vries entdeckte das Auftreten von Mutationen, durch welche die Basis für die Vielfalt und Variabilität an Merkmalen in der Natur geschaffen wird. Insbesondere die Erkenntnisse der modernen Molekularbiologie räumten alle noch vorhandenen Zweifel an der Tatsache aus, daß alle Arten auf einen einzigen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen, denn sie bewiesen das Auftreten des gleichen, genetischen Codes (siehe Genetik) in allen Lebensformen. Daß dieser sich mehrfach unabhängig entwickelte, ist aufgrund seiner Kompliziertheit so gut wie unmöglich. [Entwicklungsgeschichte des Lebens] [wichtige Theoretiker] |