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Von einer eigentlichen Verwendung eines Ausdruckes spreche ich, wenn ich mir die Qualität einer Metapher bewusst machen will.

Als eigentliche Verwendung eines Ausdruckes, der auch metaphorisch verwendet wird, betrachte ich diejenige, zu welcher ich eine Definition habe. Wenn ich verschiedene Definitionen habe, bezeichne ich den Ausdruck ein Homonym.

Vergleiche die Geschichte von O. Lilienthal, der, irritiert durch die Metapher, die er mitbegründet hat, gesagt haben soll:
'Mit welcher Ruhe, mit welcher vollendeten Sicherheit, mit welchen überraschend einfachen Mitteln sehen wir den Vogel auf der Luft dahingleiten (...)'."
Die in der nicht bewusst verwendeten Metapher begründete Verwechslung ist offensichtlich. "Mit überraschend einfachen Mitteln auf der Luft dahingleiten', sehen wir natürlich nicht die Vögel, sondern die - wenn man überhaupt Vergleiche anstellen wollte - extrem primitiven Gleiter, die O. Lilienthal konstruiert hat" (Todesco, 1992:201).


 
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Wikipedia - wie immer, ganz anders:
Eigentlich (ursprünglich sinnverwandt mit „wesentlich“, „essentiell“) bezeichnet:
Eigentliche Abbildung, eine Charakterisierung einer bestimmten Art von Abbildungen zwischen topologischen Räumen
Eigentlichkeit, einen in der Philosophie von Martin Heidegger geprägten Begriff
Jargon der Eigentlichkeit, ein sprachphilosophisches Werk Theodor W. Adornos aus dem Jahr 1964, das sich gegen die Sprache Martin Heideggers richtet


 
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