Arbeitskraft ist eine Fiktion, die als Erklärungsprinzip von K. Marx entwickelt wurde.
In der politischen Ökonomie (Das Kapital) entwickelt Marx ein Modell, in welchem er eine Kraft postuliert, die als Ware behandelt werden kann, die mehr Wert produziert, als sie kostet.
Arbeitskraft gibt es "natürlich" (in der Natur) so wenig wie irgendwelche andere Kräfte, Kräfte sind Bestandteil von Erklärungen. Das Phänomen "Lohnarbeit" kann mittels Arbeitskraft adäquat modelliert und quantifiziert werden.
Erklärungen von Lohnarbeit die auf Arbeitskraft verzichten (also insbesondere A. Smith und Ricardo, die den Wert der Ware mit Arbeit erklärten), ...
Politisch ist die Annahme einer Arbeitskraft. Ideologisch (etwa im Sinne von W. Haug) ist, wer Arbeitskraft - seit sie bekannt ist - nicht annimmt. Ideologisch (im Sinne der DDR-Staatsphilosophie) ist, wer sich für die Idee "Arbeitskraft" entscheidet. Die Bourgeoisie handelt, als ob es Arbeitskraft geben würde, indem sie Lohnverhältnisse etabliert, die politische Oekonomie (als Lehre) klärt auf, dass Kapitalismus auf Handlungen beruht, die so tun, als ob es Arbeitskraft gäbe.
Arbeitskraft negiert einen gerechten Lohn, Lohnarbeit insgesamt ist ungerecht, weil sie die Fiktion Arbeitskraft verwendet.
... die je eigene theoria zu bezeichnen, kann als Einladung gesehen werden, dass man sich nicht eignen muss, wo die Verschiedenheit der Theorien das gar nicht zulässt.
Der Kapitalismus, den ich im Text von Marx finde, besteht genau und auschliesslich darin, Arbeitskraft als Ware zu sehen – was Kapitalisten genau so tun.