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Als Äther bezeichne ich eine unterstellte Substanz, die im ausgehenden 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung von Licht postuliert wurde. Später wurde das Konzept aus der Optik auch auf Elektrodynamik und Gravitation übertragen, vor allem um auf Fernwirkung basierende Annahmen zu vermeiden.

Die Aufgabe dieser Annahme gilt als exemplarisches Beispiel für einen Paradigmenwechsel.

Der von I. Newton postulierten Fernwirkung der Kräfte in der klassischen Mechanik stand die Vorstellung von Feldern in der Elektrodynamik gegenüber, die sich nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können und daher eine Nahwirkung mit dem Äther erforderten.
Beide Konzepte schlossen sich aus, bis A. Einstein 1905 erkannte, dass nicht die Elektrodynamik zur Mechanik hin umgestaltet werden müsse, sondern "daß die klassische Mechanik in ihren Grundbegriffen zur Elektrodynamik hin umgestaltet werden müsse." (Einstein 1905, S. 891.) Seine berühmte Arbeit über die spezielle Relativitätstheorie trug daher den Titel "Zur Elektrodynamik bewegter Körper".
A. Einstein zeigte darin, dass die elektromagnetischen Felder nicht Zustände eines Mediums sind und man insofern auf den Lichtäther verzichten kann.


 

H. Hertz (1856-1894) brachte die zeitgenössische Ansicht auf den Punkt: „Nehmt aus der Welt die Elektrizität, und das Licht verschwindet; nehmt aus der Welt den lichttragenden Äther, und die elektrischen und magnetischen Kräfte können nicht mehr den Raum überschreiten.“ (Gesammelte Werke, Bd.1., Leipzig 1895, S. 339.)


 

Der Paradigmenwechsel besteht darin, dass man Aether nicht braucht, weil man die Physik umgestellt hat.

Allerdings besagt das ja nicht, dass man das Erklärungsprinzip nicht neu formulieren sollte. Es gibt bislang keinerlei sprachliche Formulierungen dafür, was elektromagnetischen "Wellen" sind. Dagegen ist immer noch von Wellen die Rede.

In meiner Physik greife ich die Fluidumshypothese auf, die mir mit dem Aether sehr verwandt scheint. Man kann den Aether nicht ausschliessen, man kann nur zeigen, dass er keine er keine Substanz hat.
Die Unwägbarkeit oder Massenlosigkeit postuliert man ja auch für allerlei anderes Dinge, um die man bislang nicht umhin kann.


 
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