|
|
1. |
Die Technologie im weiteren Sinne kann ich in verschiedenen Sprachtypen von der inhaltlich gebundenen Alltagssprache bis hin zu reinen Kalkülen darstellen. In Alltag spreche ich von etwa von einer Bohrmaschine oder einem Automotor, im Kalkül kommen nur noch mathematische Formeln wie x=(f)y vor. Die Technologie enthält Wissen in Form von abstrakten Verallgemeinerungen und Formalisierungen, die anhand von Mechanismen gewonnen werden. Rückblickend lassen sich die konkreten Mechanismen dann als Verkörperungen von dahinterliegenden mechanischen Prinzipien auffassen. Diese Prinzipien bilden das Gerüst der Technologie. Die Technologie beruht also auf der Entwicklung der Technik, sie gibt aber umgekehrt auch eine kategoriale Logik, um die Entwicklung der Technik zu rekonstruieren. |
2. |
G. Ropohl hat den Begriff Technologiebegriff von J. Beckmann im Rahmen seiner "Systemtheorie der Technik" stark ausgeweitet und so verallgemeinert, dass er auch die gesellschaftlich Nutzung der Technik und den Einfluss der Technik auf die Gesellschaft mit umfasst. Die Technologie wird so im Sinne der Technokratie von T. Veblen eine eigentliche Gesellschaftslehre, worin die Gesellschaft als "soziotechnisches System" erscheint. |
3. |
Und wenn der Sinn der Technik jenseits der Systemtheorie der wäre, den materiellen Wohlstand der Menschen zu verbessern, hätte die Technik - oder allenfalls die Technokraten - bisher kläglich versagt: Absolut und relativ verhungern oder verslummen immer mehr Menschen auf der Erde, obwohl natürlich auch immer mehr Menschen immer mehr Güter verbrauchen können. Pragmatischer hat die Technik natürlich ausschliesslich den Sinn - jenseits von Bewusstsein und sozialen Problem - technische Probleme zu lösen (R. Keil-Slawik). Was sind technische Probleme? Ja eben, Probleme, die sich technisch lösen lassen. Hungersnöte oder Wohlfahrt sind bislang ebensowenig technische Probleme wie etwa das durch das sogenannte e-learning anrüchig gemachte Lernen. |
5. |
Die Art der Darstellung ist natürlich vom Zweck der Darstellung abhängig, in einer Kulturgeschichte spreche ich anders über eine Maschine als im Konstruktionsbüro oder im Physikunterricht. Ich kann eine Maschine mit Konstruktionszeichnungen, Computerprogrammen, Flussdiagrammen, Patentschriften beschreiben, ich kann die Beschreibungen in Lehrbücher, Verkaufsunterlagen usw. verwenden. Die Technologie beinhaltet insbesondere auch das Wissen, wie Mechanismen beschrieben werden. Eigentliche Maschinen werden durch verschiedenen Arten von Konstruktionszeichnungen dargestellt. Wenn es um die Funktionsweise von Maschinen geht, verwendet man Schemata. Bei eigentlichen Automaten genügt die Konstruktionszeichnung nicht, weil sie einer Dynamik unterliegen, die man nicht zeichnen kann. Die Bewegungen der Teile in einem Motor kann man aus der Konstruktionszeichnung erkennen, aber die Abfolge der Situationen in einem Computer ist dynamisch. Für die Abbildung von eigentlichen Automaten brauche ich Software-Programme. Ich werde später genauer darauf zurückkommen. |
Systemtheorie