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Anmerkungen zur Entwicklung der Systemtheorie

1.

  

Verschiedene Systemtheorien verwenden natürlich auch verschiedene System-Begriffe.

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2.

  

Natürlich gibt es immer ein beliebige Anzahl von Möglichkeiten, wie man Gegenstände sortieren und zuordnen kann. Die Zuordnung ist so kontingent wie die Wahl des Gegenstandes (Variation). Aber jede konkrete Konstruktion besteht darin, bestimmte Zuordnungen zu wählen (Selektion).

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3.

  

H. Maturana etwa spricht von autopoietischen Systemen 2. Ordnung und meint damit schlicht Vielzeller, die eine höhere Ordnung als Einzeller darstellen.

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4.

  

Das Konstruierte nenne ich Kultur, was nicht Kultur ist, nenne ich Natur. Kultur nenne ich die konstruktive Aneignung der Natur. Jede Konstruktion erklärt ein Stück Natur. Im Paradigma der Naturwissenschaften und der Bionik untersucht und versteht man die Natur. Man deutet, manipuliert und kopiert die Natur und nennt das Kultur.

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5.

  

In einigen gängigen Einführungen, die mehr oder weniger das Denken von N. Luhmann verständlicher machen wollen, fehlen diese Aspekte natürlich nicht, weil sie metatheoretisch sind, sondern weil N. Luhmann einen Systembegriff verwendet, der nicht leicht definierbar ist. Das Definieren wird von N. Luhmann generell abgelehnt, ich weiss aber auch nicht, was er als Definieren auffassen würde. Die Definition selbst passt sicher nicht zu N. Luhmanns Auffassung, da sie nicht auf autopoietische, soziale Systeme beschränkt ist.
G. Ropohl hat schon sehr früh und sehr deutlich das Fehlen von Definitionen kritisiert: „Es hat den Anschein als verdanke Habermas seine Kenntnisse der kybernetischen Systemtheorie fast durchweg den eigenwilligen Umdeutungen Luhmanns, und es soll uns nicht weiter stören, wenn zwei Blinde über Farbe streiten“ (1979: 85). Er wirft Luhmann „hermeneutische Kreativität in der Umdeutung und Vernebelung von Begriffen“, vor und weiter den „fahrlässigen Umgang mit Begriffen“, als auch „schillernde Verbalmagie mit philosophischer Tiefe“ zu verwechseln (1979: 83). „Dass Luhmann von dieser präzisen mathematisch-kybernetischen Systemtheorie, die er zu radikalisieren vorgibt, herzlich wenig versteht, dokumentiert er überdies mit einem Stufenschema“ (1979: 83 f.). G. Ropohl beschuldigt J. Habermas und N. Luhmann den „metaphysischen Spekulationen“ und dass solch „systemtheoretischer Dilettantismus“ auf „ärgerliche Weise erheblich die Reputation der seriösen Systemtheorie in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit“ belaste (1979: 49).
G. Ropohl unterstellt in seiner Kritik, dass die Begriffe der Systemtheorie gegeben sind. Mir ist lieber, wenn jede Systemtheorie die in ihr verwendeten Begriffe einführt - und auch dazu gibt es verschiedene Verfahren.

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