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Anmerkungen zu System / Umwelt

1.

  

Die Versprachlichung von Computerzuständen durch Programmiersprachen habe ich ausführlicher beschrieben in Todesco (1992). Als Veranschaulichung dient mir eine Stadt, die so gebaut ist, dass ich sie als Text lesen kann. Computerprogramme sind in diesem Sinne Muster (etwa auf Lochkarten) die so angeordnet sind, dass ich sie als Texte lesen kann.

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2.

  

Ausführlicher in: H. von Foerster: Gegenstände: Greifbare Symbole für (Eigen)Verhalten. Die veranschaulichende Metapher "Nervensystem" wird oft quasi ontologisch missverstanden. Das Nervensystem ist ein Gegenstand wie jeder andere in meiner Umwelt. Als "System" im theoretischen Sinne ist es ein neuronales Netzwerk, also ein konstruierter Mechanismus, der mir als Erklärung für bestimmte Phänomene dient. Ganz auf den Punkt gebracht wurde das Missverständnis von G. Roht, der eine wirkliches und ein reales Nervensystem unterscheidet, wobei der erstere von letzterem "konstruiert" werde.

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3.

  

"Die Seele der Maschine" heisst ein Buch von T. Kidder, in welchem die Entwicklung eines Computers beschrieben wird. Die Seele ist kein Teil der Maschine, sie wird nicht hergestellt, sondern durch die Herstellung hervorgebracht. T. Kidder beschreibt, wie sowohl technische und organisatorische Aspekte Eigenleben entwickeln, so dass keiner der Beteiligten versteht, wie die Maschine funktioniert und wie das Projekt gemanagt wird. Das Nichtverstehen wird als Wunder oder als Seele oder eben als Schöpfung bezeichnet.

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4.

  

In der funktionalen Systemtheorie wird dieses Problem etwas anders gelöst. Es wird als Paradoxon dargestellt und mit einer paradoxen Logik beschrieben. Das System wird dabei als Differenz zwischen System und Umwelt "definiert". Das System kommt also in seiner Definition - im Sinne eines re-entry's - wieder vor. Das System definiert sich gewissermassen selbst, indem es sich von einer Umwelt unterscheidet, die das Umwelt in sich "realisiert". Diese logisch etwas verwegene Form einer Definition wird auf das des re-entry im Kalkül von G. Spencer-Brown zurückgeführt. Einige kritische Anmerkungen dazu finden sich in T. Schönwälder's Einführung ins Kalkül.

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5.

  

Diese Problematik wird quasi unter umgekehrten Vorzeichen als kybernetisches versus teleologisches Ziel diskutiert. Man kann sagen, dass eine thermostatengeregelte Heizung ein Ziel verfolge, weil sie sich so verhält, dass es in der Wohnung immer 20 Grad warm ist. Da ich nicht annehme, dass die Heizung motiviert ist, spreche ich - in Anlehnung an die allerersten kybernetischen Arbeiten - von einem kybernetischen Ziel. Vgl N. Wiener: Behaviour, Purpose and Teleology

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6.

  

Damit wende ich mich gegen die Kognitive Wende, die - in bewusster, expliziter Abgrenzung gegen den sogenannten Behaviorismus - das "System Mensch", sein Hirn und sein Denken, statt Systeme untersucht. Der Beobachter, wie er hier gemeint ist, hat kein Bewusstsein, nichts Mentales, schon gar keinen Körper oder Gefühle usw. Er ist ausschliesslich Instanz der Aussagen.

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