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Anmerkungen zur Einleitung

1.

  

L. Wittgenstein schrieb: "Alle Erklärung muss fort und Beschreibung an ihre Stelle treten" (Wittgenstein (1977,Zi ff. 109). Die Systemtheorie mag das begründen, gerade weil sie eine Theorie der Erklärung ist.

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2.

  

Um nur das wichtigste Beispiel zu nennen: Die operationelle Geschlossenheit von Systemen ist ein zentrales Postulat der Kybernetik, sie wird aber sehr oft als eine Erungenschaft der Systemtheorie 2. Ordnung verstanden, vielleicht weil viele halbherzige Konstruktivisten die kybernetische Literatur kaum geachtet haben. N . Luhmann schreibt (123): "Schon in der älteren kybernetischen Systemtheorie findet man Gründe für Zweifel - so in Ashbys These, dass Systeme energetisch offen, aber informationell geschlossen seien und dass es ihnen an 'requisite variety' fehle". N. Luhmann verklärt mit dieser Formulieung, dass die Kybernetik immer schon operationell geschlossene Systeme beschrieben hat. Er spricht von Ashbys These, wonach Systeme geschlossen seien, und unterscheidet operationell und informationell, weil er die Geschlossenheit offensichtlich als Merkmal der neuen Systemtheorie sehen will. Er hat dementsprechend auch kein kybernetisches Verständnis von Information, sondern liest den Informationsbegriff in Ashbys "These" theorielos. Wenn man den Text von R. Ashby mehr achtet, kann man lesen, dass die Geschlossenheit keine These, sondern eine für die Kybernetik entscheidene Perspektive darstellt, die von H. Maturana durch dessen logische Buchhaltung explizit gemacht wurde.

Durch die informationelle Geschlossenheit von Systemen ist auch gegeben, dass Kommunikation ausschliesslich innerhalb des Systems stattfinden kann. N. Luhmann umschreibt diesen kybernetisch einfachen Sachverhalt ziemlich umständlich: "Nicht der Mensch kann kommunizieren, nur die Kommunikation kann kommunizieren. (..) Ebenso wie Kommunikationssysteme sind auch Bewusstseinssysteme (und auf deren andern Seite Gehirne und Zellen usw. ...) operativ geschlossene Systeme, die keinen Kontakt zueinander unterhalten können" (105).
Kybernetisch muss ich zuerst entscheiden, was ich als System betrachte, danach ist klar, wo Kommunikation stattfinden kann. Ich kann einen einzelnen Menschen oder eine Menschengruppe als System auffassen. (Vergleiche dazu die Ausführungen zum Feedack).
Soziologisch muss man - so verstehe ich N. Luhman - dagegen, um eine eigenständige - und nicht einfach eine sozialpsychologische - Theorie zu bekommen, die Gesellschaft als System betrachten. In diesem Sinne ist die soziologische Systemtheorie eben eine ganz bestimmte Anwendung der Systemtheorie mit einem ganz bestimmten Gegenstand.

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3.

  

Methodologisch hat die kybernetisch orientierte Systemtheorie vor allem durch Differenztheorien einen produktiven Widerspruch erhalten. H. von Foersters hat seine Kybernetik der Kybernetik mit den logischen Kalkülen von G. Günther und G. Spencer-Brown in Verbindung gebracht, wodurch sich Assoziationen zu französischen Dekonstruktivisten J. Derrida eröffneten, die N. Luhmann hervorgeboben hat.

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