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Hyperkommunikation:
Handlungszusammenhang "Kollaborative Textproduktion"

Als Hyperkommunikation im engeren Sinne begreife ich die Kollaboration (Anm 1) an einem Hypertext. Diese kann etwa stattfinden, wenn mehrere Menschen kollaborativ eine "Homepage" im Internet unterhalten. In einer solchen Kollaboration nimmt jeder der Beteiligten am gemeinsamen Text genau die Veränderungen vor, die den Text für ihn selbst stimmig machen. Jede Veränderung des Textes kann auf alle Beteiligten zurückwirken. Mit ihren Veränderungen am gemeinsamen Text perturbieren sich die Beteiligten gegenseitig bis ein relativer Gleichstand erreicht ist, der natürlich durch jeden weiteren Text wieder aufgehoben werden kann (Anm 2) .

Die je individuelle Arbeit am Text - den ich als Artefakt betrachte -, stelle ich mir dabei analog dazu vor, wie ein bildender Künstler mit der Entwicklung seines Gegenstandes verfährt. Ich verändere den Text wie ein anderer eine Skulptur bearbeitet, bis das Kunstwerk ent-(ausge)-wickelt ist. Da ein solcher Hypertext das Produkt einer kollektiven Autorenschaft ist, verändert sich das Werk in der Sicht der einzelnen Beteiligten quasi selbständig. Ich schreibe etwas, und wenn ich den Text wieder lese, hat er sich verändert, weil andere ihn ergänzt oder umgeschrieben haben - worauf ich dann wieder reagieren kann.

Dabei ergeben sich manchmal Widersprüche. Im Handlungszusammenhang Hyperkommunikation werden solche Differenzen nicht diskutiert, sondern jeder verändert alle Texte einfach so, dass sie ihm selbst passen - und natürlich wissen alle, dass alle Texte diesbezüglich im Flusse des Dialoges sind. Wenn jemand "meinen" Text so verändert hat, dass er mir nicht mehr gefällt, kann ich den Text einfach wieder zurückändern, was in Gesprächen etwa als nicht sehr fruchtbares Behaupten des Rechthabens erfahrbar ist. Ich kann aber auch eine weitere Formulierung suchen, die mir gefällt, ohne dass sie jenem, der meinen Text verändert hat, missfällt. Kollaboration ist nicht immer ganz einfach! (Anm 3)


Anweisungen:

Stell Dir gemeinsame Textproduktionen vor !

    

Bei wissenschaftlichen Arbeiten kommt es oft vor, dass mehrere Autoren angegeben werden, bei Romanen relativ selten. Warum wohl?

Hier geht es darum, sich den konkreten Arbeitsprozess der Textproduktion vorzustellen. Wie kommt es, dass ein Text von zwei oder mehr Autoren stammen kann? Ich nehme nicht an, dass sie die Füllfeder gemeinsam halten, oder die Tastatur gleichzeitig benutzen. Zwei oder mehr Autoren eines Textes sind für mich - egal wie oft das vorgegeben wird - ein ganz ausserordentliches Phänomen.


 

Beispiele:
 
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Ich will die Kollaboration am Hypertext möglichst anschaulich umschreiben und schildere deshalb ein einfaches exemplarisches Beispiel, auf welches ich mich später beziehen werde.

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