Hyperkommunikation: Ein virtuelles Seminar zum Studiengang Konstruktives Wissensmanagement der Fachstelle für Weiterbildung der Uni Zürich

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Einstieg ins Konstruktive Wissensmanagement

Das Konstruktive Wissensmanagement ist eine kybernetische Kollaboration, deren Resultat emergent ist. Alle Beteiligten reagieren auf alle andern, was dabei herauskommt, ist das berühmte Ganze, das "mehr" ist, als die Summe der Einzelteile. Ein Bild dafür (und davon) ist das Zusammenkommen von verschiedenen Menschen, die sich vielleicht noch nicht kennen und vor allem nicht wissen, was die andern wissen und was sie interessiert. Die Kollaboration ist ein Einschwingen in einen gemeinsamen, selbstreferenziellen Prozess und beruht auf dem Vertrauen darauf, dass sie für alle Beteiligten Sinn generiert.

Der Studiengang "Konstruktives Wissensmanagement" beruht auf "learning by doing". Dadurch sind wir auf zwei verschiedenen Ebenen gleichzeitig involviert. Einerseits machen wir Konstruktives Wissensmanagement (doing) und andrerseit lernen wir, wie man Konstruktives Wissensmanagement macht (learning).

Machen

Da alle Teilnehmenden verschiedene Wissen und verschiedene Herangehensweisen mitbringen, gibt es keinen einheitlichen Anfang oder Ausgangspunkt des Studienganges. Es gibt auch kein einheitliches Lernziel, da alles, was der oder die Einzelne lernt, davon abhängig ist, was er oder sie bereits wie wusste. Das Konstruktive Wissensmanagement hat auch keinen Lerngegenstand, weil der auch Gegenstand und wie er behandelt wird, davon abhängig ist, was die Beteiligten wissen, und davon, wie sie ihr Wissen weiterentwickeln. Konsequenterweise kennt das Konstruktive Wissensmanagement auch keine Methode, weil Methoden bekannte oder festgelegte Ziele voraussetzen.

Formal haben wir natürlich ein Ziel: Text in einer Datenbank (Internet), der allen von uns sinnvoll erscheint. Und inhaltlich haben wir einen naheliegenden Gegenstand: wir könnten reflektieren, was wir tun, wenn wir Konstruktives Wissensmanagement machen. Und natürlich werden wir methodisch Vorgehen, aber die Wahl der Methoden gehört zum Gegenstand.

Lernen

Beschreiben lässt sich das Konstruktive Wissensmanagement nur auf der Ebene des artefakt-orientierten Verhaltens: Die Beteiligten kollaborieren an der Aneignung eines gemeinsamen "Textes". Sie beteiligen sich an dessen Konstruktion und untersuchen (oder erforschen), welche Texte für alle viabel sind.

Wir lernen im Kurs mit dem Internet umgehen, aber das ist kein Kursgegenstand, das sind Voraussetzungen. Und auch darin haben wir natürlich verschiedene Vorkenntnisse. Wir benutzen das Internet, oder genauer das www als Werkstatt. In dieser Werkstatt gibt es verschiedene Werkzeuge. Uns steht auch eine Internet-Plattform (WebCT) zur Verfügung (Anmerkung 1). Das gibt eine zusätzliche Möglichkeit mit geringeren Kenntnissen ins Internet zu schreiben. Es gibt immer viele Wege - aber sowieso muss man sich in einer Werkstatt adäquat verhalten können.

Und es gibt viele Werkstätten, solche für Schuhe, solche für Lokomotiven und solche für Wissen. In unserer Werkstatt soll Wissen organisiert werden. Werkzeuge werden wir kaum entwickeln, wir eignen uns die Verwendung von bereits vorhandnene Werkzeugen an. Wir lernen demnach Methoden kennen, die aus den Werkzeugen folgen (Anmerkung 2).

Ein möglicher Einstieg

Ein in unserer Gesellschaft stark (und im pädagogischen Umfeld der Erwachsenenbildung noch noch stärker) ritualisierter Anfang ist das sich gegenseitige Vorstellen. Jede(r) gibt eine erste Sicht darauf, was er bereits weiss und was er noch erfahren möchte. Die je andern erkennen dann, welche Themen wie Sinn machen könnten, was sie beitragen und was sie gewinnen könnten. Wer dieses bewährte Ritual in unserem Studiengang aufrecht erhalten möchte, wird einen Text über sich "mitbringen". Mitbringen heisst in dieser Anfangsphase entweder als "Home"-page ins Internet stellen, oder so vorbereiten, dass daraus eine Homepage gemacht werden kann.

Wer schon weiss, wie man HTM-Dateien schreibt, kann sofort beginnen, wer diese Voraussetzung noch nicht erfüllt - wird das schnell lernen - kann sich schon vorstellen, was er oder sie - falls überhaupt - für eine Vorstellung von sich geben will.

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Mit diesem Text habe ich einen Anfang gemacht. Ich gehe davon aus, dass dieser Text allen Beteiligten "passt", es würde mich aber enorm überraschen, wenn dies der Fall wäre. Natürlich habe ich mich mit diesem Text auch vorgestellt, wer ihn liest, weiss auf seine Weise, wie ich mir unsere Weiterbildung vorstelle. Ich bin gespannt, wie Ihr Euch vorstellt!