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Evolution und Konstruktion
Wir haben ohne Theorien begonnen, ich habe gezeigt, wie man ins Internet schreibt.
Alles noch ohne Plan und Ziel.
Wie haben wir es bisher erlebt? Dann nehmen wir mehr Reflexion und Theorien dazu.
Evolution kann übergehen in Konstruktion. Franklin beschrieb den Menschen als das einzige werkzeugmachende Tier.
Wenn Tante Emma eine Geschichte erzählt ist es eine Geschichte, wenn der Historikprofessor eine Geschichte erzählt, ist es die Geschichte.
Wenn eine Geschichte gefällt, wird sie geglaubt.
Evolution wird eher im Zusammenhang mit Natur gebraucht, Konstruktion mit Kultur. Es ist aber unscharf abgegrenzt.
Evolution: etwas das ist hat Konsequenzen. Wenn es die richtigen Leute sehen hat es weite Konsequenzen, wenn es niemand sieht, oder die falschen verkümmert es.
Wenn das Klima gut ist für eine Idee, oder etwas Materielles, dann hat es Konsequenzen. Evolution findet statt.
Wenn es etwas gibt, dann passt es irgendwie.
Ich glaube die Evolutionsgeschichte von Darwin nicht, dass man etwa tun kann, damit man überlebt. Die Würmer waren nicht schlauer, als die Mammuts.
Ein Prozess hat entweder eine bewusste Hinwendung zu einem Ziel hin, oder nicht. Ich sage diesen Prozessen Natur und Kultur.
Haben wir in unserer Veranstaltung ein Ziel, oder nicht. Wir sind beides, Natur und Kultur.
Es gibt die Geschichte von Hirnteilen, die graue Rinde kam später dazu. In einer Notsituation stell es dieser gerade ab, dann ist nur noch Flucht und erstarren und Angriff.
Dialog – Diskurs
Ich merke, dass ich dazu neige, meine Aussagen zu beschützen und nicht voll in den dialogischen Prozess einsteige.
dialogisch und diskursiv, im Internet ist beides nebeneinander.
Wir sprechen über unsere Erfahrungen, die haben andere auch schon gemacht und reflektiert und Theorien gebildet. Wir können nicht mehr von unseren Erfahrungen reden, wir sind von Theorien überlagert. Wenn wir sagen Diskurs, dann gibt es schon ein paar Bücher dazu.
Wann wird Erfahrung zu Wissen?
Ich sage ein Wort und es fällt euch jemand ein dazu, oder nicht. Relativität, Aufstellungen, Traum.
Tun, dann (nach)denken. Ich habe von Chaos und Dialog geredet. Ah, da gibt es Bücher darüber.
Absicht, ich sage lieber toolmaking, dann haben wir einen anderen Aspekt.
Wissen ist Reden über Können.
Einmal ist Wissen zuerst, ein anderes mal Können.
Es gibt Wissen, das mitgeteilt wird und es gibt Wissen, das durch Können entsteht.
Dialog; Buber, religiöser Kontext, die jüdisch-christliche Religion kann ihren Gott mit du ansprechen. Es bedeutet nicht Zwiegespräch. Es ist so. Nein, das stimmt gar nicht. Doch, ich kann das beweisen.
Im Dialog sitzt man im Kreis, das Zentrum ist die Mitte. Es werden Möglichkeiten genannt, Ziel ist, sich seiner Aussagen bewusst zu werden. Es ist von Vorteil, wenn möglichst viele Meinungen zusammen kommen.
Diskurs; einer redet, z.B. Pfarrer, Lehrer und die anderen hören zu. Diskurs = Monolog. Ziel ist die Einigkeit.
Die Wörter sind beliebig. Diskurs hat mit Kurs zu tun.
Im Monolog ist das Ziel zu einer Meinung zu kommen, im Dialog ist das Ziel, mir meiner Sicht bewusst zu werden.
Es sind verschiedene Haltungen. Jemand ist in Dialoghaltung und der andere ist im Diskurs und versucht seine Meinungen dem anderen aufzuzwingen, ihn zu überzeugen. Der erste ist daran interessiert seine Sichtweisen zu vergrössern.
Es gibt Wahrscheinlichkeiten, für ein Gespräch über Ferien, Politik
Bin ich im Dialog, bin ich im Diskurs? Auf der Rednerseite mache ich die Unterscheidung. Ich sage etwas und hoffe andere sagen auch etwas, legen auch etwas hin.
Dialog von Bohm: Es wird ein Setting beschrieben um Dialog zu üben.
Gespräche sind vernünftigerweise diskursiv und dialogisch. Es braucht beide Modi.
Im Diskurs entstehen keine neuen Ideen, sie sind nicht vorgesehen. Will man neue Ideen, Innovation, macht man Diskursform. Die neue Ideen können dann wieder zu Diskurs gefestigt werden.
Im Changemanagement spricht man von unfreese, und freesing, oder Flexibilität - Stabilität, Chaos - Ordnung.
Lit: Flusser
Hellinger hat ein System gebracht mit dem man sich schaurig verbessern kann.
Das Internet hat viel Platz und Zeit. Die Bühne ist rundum, aber man weiss nicht mehr auf welcher Bühne man ist.
Regt das Internet zu einer bestimmten Form an?
Bei vielen Seiten fehlt der Link "zurück zum Anfang", man ist gefangen.
Literatur ist im dialogischen Bereich, die Literaturkritik ist diskursiv.
Wie ist unsere Veranstaltung? Wo stehen wir im Prozess. Haben wir schon genug Diskurs und sollten zum Dialog kommen, oder umgekehrt?
Diskursiv vertritt man oft nicht die eigene Meinung, sondern was (andere) Autoritäten gesagt meinen.
Jemand weiss wie es ist und sagt es, dann wissen es die anderen auch.
Dialog eignet sich für Prozesshaftes, es ist jetzt gerade so. Wahrheit ist ein Aspekt von Diskurs.
Operationelle Geschlossenheit
(Maturana und Luhmann) Ein Sysem reagiert auf sich selbst. Maschinen sind fremdbestimmt. Menschen sind autopoietische Systeme und selbstgesteuert.
Jede Erklärung ist ein Mechanismus, d.h. eine Maschine. Thermostat reguliert über elektrischen Kontakt die Temperatur.
Ich habe immer 37 Grad. Wie funktioniert das? Poren auf bei Hitze, Zucker verbrennen bei Wärmebedarf. Alle Systeme haben Feedbacksysteme. Laut Maturana reagiert das System auf eigene Zustände, z.B. auf die Temperatur der Radiatoren. Das Milieu ist nicht von Interesse. Der U-Boot-Kapitän sieht nichts aber er hat Signale auf diese reagiert er. Airbus - bei einer Krise schauen Piloten hinaus. Sie trauen den Instrumenten nicht und wollen sehen, wie es wirklich ist. Was sie aussen sehen, können sie nicht beurteilen, Höhe, Flugtempo, etc.
D.h. sie reagieren auf Information von aussen und stürzen ab. Der Organismus hat die ganze Information. Mein Verhalten reagiert auf den Zustand der Netzhaut, auf das, was ich sehe, nicht auf das was aussen ist.
Man sieht mit den Muskeln. Wenn man etwas sehen will, muss man sich bewegen. Wir nehmen immer uns wahr, nie etwas aussen.
Ein anderes System ist das von offenen Systemen mit input und output. Maturana sagt wir seien energetisch ein offenes System.
Auf der Wahrnehmungsebene sind wir geschlossen. Deshalb es nicht beeinflusst werden kann. Wenn ein System irritiert ist, will es wissen, wie es wirklich ist. Wenn jemand sagt: wirklich, Realität, wahr, ist er in Irritation und würde hinaus schauen, wenn er Pilot wäre. Die Instrumente gehen nicht mehr.
Ich glaube immer, dass es absolut wahr ist ,was ich denke. Dann komme ich noch in Situationen, in denen ich das sagen muss, eben bei Irritation.
Airbus wollte ein Cockpit ohne Fenster machen, aus Sicherheitsgründen.
Piloten sollten sich auf den eigenen Organismus achten.
Der Autopilot schaut nicht hinaus.
Ein Flugzeug ohne Fenster würde nicht von Passagieren bestiegen. Deshalb macht man Fenster, obwohl es unsicherer ist.
Abgesehen davon wie es wirklich ist, ist es eine gute Geschichte.
Wann habt ihr das letzte mal gesagt, wirklich, eigentlich.
Ich habe mich hergestellt, mein Sein ist eine Folge von meinen Operationen.
Heinz von Foerster: Der Leser bestimmt den Inhalt des Textes.
Wenn ich etwas ins Internet stelle, dann ist das eine Operation, ein Ausdruck von mir. Leser
Wie wäre es, wenn ich von diesem Konzept ausgehe?
Jetzt tue ich so, als wären wir alle geschlossene Systeme. Wenn ich ins Internet schreibe, schreibe ich für mich.
Kümmert sie, was andere denken?
Ich schreibe für mich.
Wohin soll ich es schreiben?
Ich schreibe, weil wenn ich meine Texte lese, erfahre ich mehr über mich, als wenn ich in den Spiegel schaue. Wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich: nicht viel Neues.
Ich schreibe es in den Computer, weil es bequem ist. Wenn es zudem auf einem Server ist, kann ich es von überall auf der Welt anschauen. Soll ich es so machen, dass nur ich es sehe. So würde ich am Tag mit einem Scheier herumlaufen und abends im Spiegel schauen, wer ich bin.
Wenn ich ein Passwort benütze, sage ich, ah, das kann jeder sehen, das ist nicht für mich.
Verhältnis zu anderen geschlossenen Systemen? Koevolution.
Ich als Pflanzenfreund verbrauche ich Sauerstoff, damit die Pflanzen leben können von meinem CO2. Ich als geschlossenes System atme, weil ich es brauche. Und die Pflanzen tun es nicht für mich. Wenn jeder seinen Part gut spielt, funktioniert es gut. Das ist Koevolution.
Was von unserem Verhalten ist zielgerichtet und was ist natürlich?
Eine Schrift ist materialisiert, d.h. eine Konstruktion. Die Bedeutung, die es für mich hat, kann immer wieder ändern.
Komplexe Systeme verändern sich.
Zeichne das Planetensystem im Massstab.
Zeichne ein Atom.
Es ist dasselbe.
Das ist das beste Wissen, Physik.
Die Sonne hat einen Durchmesser von 1.40 Meter und Pluto ist in 25 Metern Entfernung in der Grösse eines Stecknadelkopfes.
Das Atom ist eine Seifenblase mit nichts drin. Die Planeten sind die Elektronen
Die Leute beginnen bei dieser Aufgabe mit dem Suchen der Planetennamen, dann suchen sie die Reihenfolge. Für den Massstab braucht es beides nicht.
Das zweitbeste Wissen ist Mathematik.
Dazu gibt es auch eine Geschichte.
Zeno sagt zu Achilles, dass er die Schildkröte nicht überholen könne. Dieser will es tun. Zeno sagt, es sei nicht nötig, er werde ihm zeigen dass es nicht möglich sei. Die Schildkröte hat 1000 Meter Vorsprung.
In der Zeit, die Achilles braucht, um zu dem Punkt zu kommen, wo die Schildkröte begonnen hat, ist die Schildkröte auch etwas vorwärts gekommen. Stimmt? Sag mir, wenn ich einen Fehler mache! usw
Der Abstand wird immer kleiner, aber er holt sie nie ein.
Wenn zwei Sachen stimmen, die unvereinbar sind, sagen wir in der Regel, das eine sei nicht wahr.