Projektarbeit

ADA-2

 

Thema: Fallanalyse

 

Heinz Moser

Beurteilungssystem bezüglich Ausbildungsqualität

Einleitung

Die Ausbildung junger Polizistinnen und Polizisten (Pol/Pm) umfasst zwei Jahre. Ein Jahr Grundausbildung in der Polizeischule (PS) und ein Jahr praktische Ausbildung beim Bereitschaftszug (BerZ). Danach werden die Pol/Pm dem Bezirkswachen (BW) zugeteilt. Damit ist die Ausbildung aber noch nicht abgeschlossen. Hier zeigt sich ob die bisherige Ausbildung den tatsächlichen Gegebenheit entspricht, oder ob sich neue, noch nicht im Stoffplan der PS oder des BerZ enthaltene, Ausbildungen aufdrängen. Um darüber ein Feedback zu erhalten habe ich einen Fragebogen erarbeitet, welcher mir die nötigen Angaben liefern sollte.

Situation

In einem 2-stündigen Seminar habe ich an drei Tagen das ganze Kader (Ausbildungsverantwortliche) mit meinem neuen Fragebogen vertraut gemacht. Dabei ging es mir auch darum jedem einzelnen seine Aufgabe und meine Erwartungen weiter zu geben.

Problem

Die Ausbildungsverantwortlichen reagierten nicht nach meinen Vorstellungen / Wünschen. Einige der Ausbildungsverantwortlichen bezweifelten den Nutzen des Fragenbogens. Sie befürchteten nur mehr Arbeit. Am Ende der drei Tage war bei mir eine Unsicherheit vorhanden, ob alle Ausbildungsverantwortlichen den Fragebogen lückenlos bearbeiten und das Resultat an mich weitergegeben würden.

Meine Hypothese/n:

Die Ausbildungsverantwortlichen haben "nur" die Arbeit gesehen, welche mit dem Bearbeiten des Bewertungsbogens auf sie zukommt.

Wenn die Idee nicht von ihnen kommt, dann ist sie sowieso nicht gut.

Wir haben in unserem Unternehmen schon genug "Bewertungssysteme", deshalb das voreingenommene Verhalten der Ausbildungsverantwortlichen.

 

 

Mein Verhalten und die Konsequenzen daraus.

Trotz gegenteiligen Meinungen einiger Ausbildungsverantwortlichen habe ich via ihrer vorgesetzten Stelle den Bewertungsbogen abgegeben, mit der klaren Weisung diesen frist- und fachgerecht zu bearbeiten.

Die Konsequenz daraus ist, dass ich heute noch auf einen Teil der Bewertungsbogen warte und mir von "meiner" vorgesetzten Stelle eine Neubeurteilung der Situation in Auftrag gegeben wurde.

 

Meine Möglichkeiten /Interventionsstrategien

    1. Die ganze Veranstaltung wiederholen und mit einer neuen Strategie versuchen die Ausbildungsverantwortlichen vom Sinn der Sache zu überzeugen.
    2. Mit der Lücke leben, und zur Kenntnis nehmen, dass ein Teil der Bewertungsbogen nicht bearbeitet wird.
    3. Mit den "Zweiflern" nochmals an einen Tisch sitzen und versuchen sie vom Sinn des Bewertungsbogens zu überzeugen.
    4. Den Ausbildungsverantwortlichen ermöglichen Vorschlägen zur Lösung des Problems einzubringen. Also versuchen mit den Ausbildungsverantwortlichen eine Ist- und Sollanalyse zu erstellen und daraus das weitere Vorgehen ableiten. Gemeinsam mit ihnen ein/e Bewertungmodell /-methode erarbeiten.

Die Chancen und Risiken

    1. Wenn es mir gelingen wird innert nützlicher Frist eine Einigkeit unter den Ausbildungsverantwortlichen herbei zu führen, habe ich grosse Chancen, dass sich die Beteiligten nach meinen Forderungen und Wünschen richten. Anderenfalls würde ich viel Zeit verlieren und hätte zudem immer noch eine Uneinigkeit unter den Ausbildungsverantwortlichen.
    2. Es besteht die Chance, dass die "Zweifler" sich doch noch nach meinen Wünschen richten und die Bewertungsbogen nach meinen Vorstellungen bearbeiten. Auch müsste ich keine weitere Zeit in das Unternehmen stecken. Es bleibt allerdings das Risiko offen, dass ich nicht in den Besitz aller Bewertungsbogen gelangen werden. Es bestünde auch die Möglichkeit, dass weitere Ausbildungsverantwortliche sich zu den Zweiflern gesellen könnten.
    3. Ich könnte mit wenig Zeitaufwand die letzten "Zweifler" möglicherweise überzeugen. Es könnte mir aber auch nicht gelingen und das Risiko bleibt bestehen, dass ich nicht in den Besitz aller Bewertungsbogen gelangen werde. Es bestünde auch die Möglichkeit, dass weitere Ausbildungsverantwortliche sich zu den Zweiflern gesellen könnten.
    4. Es bestünde die grosse Chance, dass durch die Zusammenarbeit Solidarität entsteht. Die Ausbildungsverantwortlichen auch zu den von ihnen mit getragenen Ideen und Massnahmen stehen werden. Ein Bewertungsbogen entsteht, in welchem das Wissen und die Erfahrung von vielen enthalten ist. Es besteht das Risiko, dass meine Idee auseinander "gepflückt" wird. Der Bewertungsbogen nicht mehr vollumfänglich meinen Vorstellung entsprechen wird.

 

Schlussfolgerungen:

Sicher ist, dass ich meinen Auftrag nicht erfüllen konnte (noch nicht). Sicher ist, dass ich mit viel Aufwand wenig erreicht habe. Meine Grenzen wurden mir klar aufgezeigt. Es ist nicht sinnvoll und wenig effizient "nur" meine Meinung in ein solches Vorhaben einzubringen.

Fazit

Vorhaben welche in einer Gruppe, einem Team, umgesetzt werden müssen, auch in einer Gruppe oder einem Team erarbeiten.