Fallanalyse Esther Beck
Situation:
Rücken-Haltungsstunde, Vertretung für meinen Kollegen.: 10 Teilnehmer weibl. und männl.
Ablauf:
1 Teilnehmer, der nach meinem Empfinden mich als Vertretung nicht sehr schätzt, stellt sich während den Übungen einfach hin und hört auf mitzumachen. Der Teilnehmer steht ganz vorne und unübersehbar in meinem Blickfeld.
Meine Reaktion:
Zuerst überseh ich den Teilnehmer und hoffe, dass er wieder mitmachen wird. Er zeigt jedoch keine Absichten wieder am Unterricht teilzunehmen und stellt für mich ein sehr grosser Störfaktor dar, der fast meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Ich erkundige mich ob es ihm nicht gefällt worauf er mit ja antwortet.
Ich erteile den Unterricht weiter, bin aber sehr verunsichert. Wie die restl. Teilnehmer reagieren, kann ich nicht sagen, da ich mich nur auf diese "Störung" reagiere kann.
Mögliche Ursache der "Störung":
Mögliche Interventionen:
Anm. die letztere Form habe ich bei einer späteren Vertretung mit Erfolg angewandt.
Ergänzung:
Ich hatte ein Gespräch mit meinem Kollegen, den ich vertrat und der zugleich mein päd. Berater ist. Dieser wiederum sprach mit dem Teilnehmer und meldete mir zurück, dass der Teilnehmer weder mit mir, noch mit meinem Programm ein Problem habe.
Selbstwahrnehmung:
Ich bin mir gewohnt, dass die Teilnehmer mein Programm mitmachen und stehe eigentlich ständig mit ihnen in verbalen und nonverbalem Kontakt. Da ich mich aber zum vornherein in dieser Gruppe nicht akzeptiert fühlte, war ich nicht ich. Die unerwartete Reaktion des Teilnehmers warf mich völlig aus der Bahn und liess keine andere Überlegung zu, als das ich die Ursache sei. Dies ist ein latentes Problem von mir, Probleme sofort auf mich zu beziehen.
Ich weiss jetzt aber, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, und ich nur aus meiner Sicht geurteilt habe.