Werkstatt-Gedanken:
Bei Ashby nochmals lesen!
Es gibt die kybernetische Transition, den Transitor, den Transformator, das Transformator-Modell im LLM, die Tiefenstruktur, die transformiert wird ... |
Als Transition (Wandel) bezeichne ich - in Anlehnung an H. Ashby (S 27) - die Veränderung (Prozess) einer kybernetischen Variablen (Operand). Die Transition ist bestimmt, wenn man sagt, welcher Zustand im Folgezeitpunkt welchem Zustand im Urzeitpunkt entspricht. Die Variable bleibt, ihr Wert verändert sich. Es gibt auch die leere Transition.
Werkstatt-Gedanken:
Der Transistor macht oder "erlebt" Transitionen - Nomen est Omen. In der Kybernetik (zb bei W. Ashby) wird die Transition meistens mathematisch erläutert, also gerade nicht kybernetisch mit sekundärer Energie, sondern als Wandel schlechthin. Der Name Transitor meint aber "verstärkte Veränderung"
Ein Spezialfall der Transition ist der Transport.
Ich beobachte zwei Arten der Transition: ES passiert oder ES wird gemacht. ES regnet oder mein Garten....
Im zweiten Fall wähle ich ein Verfahren. Die Transition ist dann die Wirkung des Verfahrens, sie ist Zweck meines Tuns.
Mein Tun hat immer einen Zweck, aber nur in bestimmten Fällen ein Ziel, das mein Tun beendet. Wenn ich esse oder atme, habe ich kein Ziel. Naturwüchsiges Tun ist - wie die Natur insgesamt - zirkulär.
Wenn ich etwas herstelle, hat mein Tun einen Zweck und ein Ziel. Das Herstellen ist linear und hat ein Ziel.
Das Verfahren ist zweckmässig, was ich dabei mache, hat einen Zweck. Ich wende es an. Es kann in einer Maschine aufgehoben werden: das Weben im Webstuhl.
Der Webstuhl hat weder Zweck noch Ziel. Ich verwende ihn beim Weben. Meine Handlung (hier weben, also Tuch herstellen) hat Zweck und Ziel.
N. Wiener beschreibt die negative Rückkoppelung jenseits einer Tätigkeit. Er beschreibt einen Mechanismus, dem er ein Ziel zurechnet. Er schreibt, die negative Rückkoppelung habe ein Ziel (Teleologie).
Ich unterscheide zwei Fälle: ES regelt oder ICH regle:
- Meine Körpertemperatur (ES) wird geregelt. Ich tue nichts. Es ist ein naturwüchsiger Prozess ohne Ziel.
- Ich regle die Temperatur meiner Wohnung mit meiner Heizung. Das ist eine Tätigkeit, bei der ich nichts herstelle, also kein Ziel habe. Ich will nicht, dass es in meiner Wohnung zu einem bestimmten Zeitpunkt beispielsweise 20 Grad warm wird. Ich will vielmehr, dass die Temperatur bei 20 Grad bleibt, dass also die Regelung kein Ende hat. Die Heizung hat ohnehin kein Ziel. Meine Handlung hat einen Zweck, kein Ziel.
Wenn ich die Temperatur regle, handle ich zweckmässig, mein Tun hat einen Zweck.
Beim Herstellen habe ich immer ein Ziel. In bestimmten Fällen will ich ein anderes Ziel erreichen:
Beispiel:
Ich will nach Paris. Paris ist das Ziel meiner Reise. (Paris ist nicht der Zweck meiner Reise)
Ich fahre mit dem Auto. Der Zweck meines Autofahrens ist "mich (in eine bestimmte Richtung zu bewegen (Transition). Das ist unabhängig davon, ob ich nach Paris will oder ob ich Paris erreiche.
Wenn ich ein Ziel erreicht habe, beende ich meine Handlung. (Der Thermostat hört mit der Regelung nicht auf)
Meine Tätigkeit ist nicht "nach Paris fahren", sondern fahren.
Wann immer ich fahre, ist es eine Handlung, durch die ich in bestimmten Fällen ein Ziel erreichen will.