Mich interessiert hier auch das Messen und das Mass |
Als Tankstelle bezeichne ich eine Anlage, an welcher an Zapfsäulen Benzin und ander Kraftstoffe gekauft werden können. Tank ... Geschichte:
Benzin wurde damals in beliebige Behälter abgefüllt. Sicherheitsvorschriften mussten dabei nicht erfüllt werden. Häufig waren nicht mehr benötigte Milchkannen oder Flaschen üblich. In der Folge waren schwere Unfälle durch Entzündung des Treibstoffs zu verzeichnen. Vor allem wurde beim Umfüllen in den Fahrzeugtank geraucht. Aus diesen Vorkommnissen etablierten sich langsam die gültigen Normen. In Deutschland sind dies beispielsweise die Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF). Mit Zunahme des motorisierten Verkehrs entstanden die ersten Zapfstellen, häufig zusammen mit Autowerkstätten, die sich oft aus einer Schmiede oder Schlosserei entwickelten. In den ersten Jahrzehnten waren es zumeist einfache Fasspumpen, wie sie lange noch in der heimischen Garage benutzt wurden (Fasstankstelle). Später kamen Handpumpen-Säulen mit unter der Straßen- oder Bürgersteigdecke eingelassenen Benzintanks auf. [ Woher hatte die wohl Benzin? ] Die Standard Oil of Indiana stellte 1917 den Einheitstyp der Tankstelle vor, der mit Abwandlungen noch immer besteht, damals „Großtankstelle“ genannt. Die Zapfsäulen und die tankenden Kunden werden von einem frei stehenden Dach gegen Regen geschützt, unter das mit dem Kraftfahrzeug gefahren werden kann. Das zu den Zapfsäulen hin voll verglaste Kassenhäuschen steht einige Meter abseits und ein „Preismast“ bewirbt die Preise in Blickrichtung der Straße. Tankstellen dieser Bauart entstanden seit den 1920er Jahren. Die erste Tankstelle im Deutschen Reich wurde Ende 1922 von der Mineralölfirma OLEX am Raschplatz in Hannover eröffnet. Die gleiche Firma errichtete in ihrem Geschäftshaus, dem Olex-Haus, in Berlin-Schöneberg eine Tankstelle. Am 11. August 1927 konnten die Autofahrer nach dem US-amerikanischen Vorbild (wo dies bereits seit 1907 möglich war) erstmals in Hamburg an einer Zapfsäule tanken. Hier wurden die Autos direkt durch den Füllrüssel betankt, sodass der Tankwart nicht mehr mit den Kanistern hantieren musste. Die erste Tankstelle Österreichs ging am 16. September 1924 in Graz in Betrieb. Der gemauerte Kiosk stand bis 1964 an der Westseite des Jakominiplatzes auf einer Verkehrsinsel. Der unterirdische Tank fasste 5000 Liter Benzin. Gegen einen später geplanten 15.000 Liter-Tank regte sich Widerstand. Kurz danach wurde in Graz je eine Tankstelle auf dem Gries- und Lendplatz errichtet. Der Jakominiplatz wurde Knoten für Straßenbahn und Bus und fast autofrei.[4] In der Hauptstadt Wien wurde die erste Tankstelle erst über ein Jahr später, am 12. Oktober 1925 durch Fanto Benzin eröffnet. Die Entstehung des Berufsbildes Tankwart erfolgte zunächst unter Sicherheitsaspekten, da man wegen der Unfallgefahr die Betankung Profis überlassen wollte. Dazu kam der Service-Gedanke. Der Tankwart „wartete den Tank“, füllte also Treibstoff nach und kassierte dafür. Meist wurden die Scheiben gereinigt, der Ölstand, Wasserstand des Kühlers, Frostschutzmittelgehalt des Kühlwassers, der Luftdruck der Reifen und die Beleuchtung geprüft. In Zeiten der Vollmotorisierung, Rationalisierung und der Selbstbedienungstankstellen gerät es in Vergessenheit, dass der Tankwart diesen früher üblichen Service erledigte. Der Beruf des Tankwarts wurde 1952 in der Bundesrepublik zum Lehrberuf mit einer dreijährigen Lehrzeit erklärt.[5][6] Damit griff das Bundesverkehrsministerium eine Idee von 1942 wieder auf, die damals wegen des Krieges nicht umgesetzt worden war. In der NS-Zeit war der Tankwart als „Anlernberuf“ definiert. Nachdem Shell in Hamburg-Altona und Aral im Ruhrgebiet im Jahr 1969 zunächst Testbetriebe in Pilotanlagen durchführten, eröffnete BP am 10. Juli 1970 in Hamburg-Hausbruch die erste reine Selbstbedienungstankstelle Deutschlands mit neuzeitlichen Zapfanlagen. Ende 1970 verfügte Shell über 30 solcher Stationen, bis Ende 1973 waren es bei BP ca. 10 % ihrer 4.150 Tankstellen. Die Kunden erhielten den Kraftstoff hier seinerzeit mit einem Preisvorteil von 2–3 Pfennig pro Liter gegenüber den herkömmlichen Tankstellen.[7] |
![]() |