Das Tachometer dient mir auch als Beispiel zur Erläuterung des Unterschiedes zwischen analog und digital und als Beispiel dafür, wie die Drehzahl gemessen und angezeigt werden kann.

Als Tachometer bezeichne ich ein Gerät, das in einem Landfahrzeug dessen je aktuell gefahrene Geschwindigkeit anzeigt. Es gibt verschiedene Tachometer und verschiedene Arten der Anzeige. Eine konventionell typische Darstellung erfolgt durch eine „Tachonadel“ vor einer Skala. Moderne Tachometer haben keine Zeiger mehr, sie zeigen nur Zahlen.

Bei einem konventionellen Tachometer bewegt sich der Zeiger. Der Winkelstand des Zeigers zeigt, ob ich schnell oder langsam fahre, weil er sich mit zunehmender Geschwindigkeit - quasi analog - vergrössert. Wenn auf dem Tachometer keine Zahlen stehen, kann ich nicht sehen, wie schnell ich fahre, aber ich sehe, ob ich relativ schnell oder langsam fahre.

Tachometer sind eigentlich Drehzahlmesser. Die ersten beruhten auf der Zentrifugalkraft. Als Erfinder gilt D. Uhlhorn, der dies 1817 zuerst für Textilmaschinen benutzte. Ab 1844 wurde dieses Messprinzip auf Lokomotiven eingesetzt – der Daniel-Tachometer für Lokomotiven hatte dabei keine Rundanzeige, sondern noch eine Pappscheibe mit Stift – ein Zentrifugalpendel bewirkte eine Anhebung des Stiftes und ein Uhrwerk drehte die Scheibe.

Beim 1888 von J. Belušić Wirbelstromtachometer dreht sich ein Dauermagnet und erzeugt in einer davor angebrachten Metallscheibe oder Glocke aus Aluminium Wirbelströme. Das Magnetfeld steigt linear mit der Geschwindigkeit, die Feldenergie quadratisch, die Kraftwirkung als deren Ableitung wieder linear, ebenso wie die Rückstellkraft der Feder mit ihrer Winkelauslenkung. Damit ist die Auslenkung der mit einem Zeiger versehenen Scheibe proportional zur Drehzahl. Der Zeiger ist mit einer kalibrierten Skala hinterlegt.

1902 entwickelte O. Schulze eine Konstruktion für Strassenfahrzeuge. Dabei verwendete er eine biegsame Welle (Tachowelle), mit der die Drehzahl des Rades oder des Getriebes zum Tacho übertragen wird und dort einen Magneten in eine Rotationsbewegung versetzte.
Die Tachowelle wurde durch ein Drehmelder ersetzt. [ ] und später durch einen Inkrementalgeber mit einer geschwindigkeitsproportionalen Frequenz [ ] im Porsche 911 Turbo. Der Geber im Ausgleichsgetriebe bestand aus einem magnetischen Polrad und einem Reedkontakt. Moderne Autos haben Geber an jedem Rad (für ABS, ASR, ESP, Navi), deren Frequenz mit einem Mikrocontroller erfasst wird. Primäres Messergebnis ist dabei die Anzahl von Impulsen innerhalb eines bestimmten Messintervalls oder besser die Periodendauer zwischen Signalflanken.

Siehe auch Messschreiber