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   Radikaler Konstruktivismus   
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Rolf Todesco

Konstruktivismus als Methode

Anmerkungen zum Forschungskonzept im Studiengang Systemtheorie

 
Den radikalen Konstruktivismus verstehe ich am besten als eine Beschreibung des Zustandes, in welchem die Frage nach der Wirklichkeit nicht gestellt wird. Von Wirklichkeit rede ich nur, wenn es mir schlecht geht. Der radikale Konstruktivismus fungiert in diesem Sinne als 11. Gebot, das als Gesetz beschreibt, was der Fall ist, wenn ich gut entwickelt bin: genau dann stimmt, dass es keine Wirklichkeit gibt, weil ich dann keine brauche und nicht danach frage, sondern völlig bei mir bin (zB im Flow).

Verschiedene geistige Strömungen wie das Christentum oder der Buddhismus enthalten Methoden wie Kontemplation oder Meditation. Diese Methoden werden - im religiösen Verständnis - als Mittel zu etwas verstanden, etwa zur Erleuchtung oder zum inneren Frieden. Der radikale Konstruktivismus ist in einem bestimmten Sinn abstrakter (wird ihm auch oft vorgeworfen), er verfolgt kein Ziel, sondern beschreibt, was der Fall ist, wenn jemand sein Ziel erreicht. Das Ziel selbst ist im radikalen Konstruktivismus unerheblich, deshalb lässt er sich nicht predigen wie der Buddhismus und die eigentlichen Religionen, die einen ansprechbaren Gott haben (Buber's Dialog).

Der radikale Konstruktivismus ist eine deskriptive Methode, nicht eine, die man befolgen sollte.