Duschzimmer
Dia-Projektor
Pilot
Erdbeeren
Eichhörnchen
Sokrates
Hyperbibliothek
Bewusstsein über Wissen
Meine Position in der Frage der Bedeutung des Ausdrucks "Wissensmanagement" und ihres rechtmässigen Gebrauchs erläutere ich zunächst mit einer kurzen Geschichte.
Wenn ich am morgen um ca. 6:30 Uhr aufstehe gehe ich zunächst ins Badezimmer (wo nur eine Dusche ist): da putze ich die Zähne, wasche mich usw. Danach kleide ich mich und gehe ca. um 7 Uhr in die Küche um das Frühstück (es ist tatsächlich noch "früh") für alle vorzubereiten. Wenn meine Frau und unsere 7-jährige Tochter Gaia auch ins Esszimmer kommen frage ich meistens Gaia ob sie ihre Hausaufgaben gemacht hat: im Notfall ist noch Zeit um etwas nachzuholen. Um 7:30 Uhr verlässt Gaia das Haus um in die Steiner Schule zu gehen und kurz darauf gehe ich auch ins Institut um meine Software und Knowledge Engineering Projekte fortzusetzen.
Soweit die Kurzgeschichte. Eine banale Abfolge alltäglicher Ereignisse. Was soll's, werden Sie fragen.
Nun, es geht gerade um das alltägliche Leben und dabei um alltägliche Dinge wie Badezimmer, Frühstück, Hausaufgabe und Software:
- das Badezimmer hat nur eine Dusche in der ich nicht bade: sollte ich es Duschzimmer nennen?
- das Frühstück findet bei uns am Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr statt: sollte ich es dann Spätstück nennen?
- die Hausaufgabe wird "im" Haus gemacht, hat aber sonst wenig mit Haus zu tun; sollte sie in einer Wohnung präziser "Wohnungsaufgabe" genannt werden?
- die Software ist nicht soft (weich) sondern besteht aus Listen von Computer-Befehle (commands): sollte sie Commandware genannt werden?
All diese 4 Ausdrücke sind vielleicht nicht präzis aber sehr praktisch, brauchbar, viabel: die formal-logische Schwäche natürlicher Sprache ist zugleiche eine unerreichte Stärke beim flexiblen explizieren von Gedanken. Dieses Spiel mit der Sprache ließe sich endlos fortsetzen. Wasche ich mich dort oder benutze ich es nur als Auffangbecken für mein nicht mehr benötigtes Zahnputzwasser? Der Fußboden ist eigentlich ein Laufboden oder zumindest ein Abstellboden. Und welche Geräusche macht eigentlich eine Rumpelkammer? Wenn man erst einmal angefangen hat, darüber nachzudenken, fallen einem viele Beispiele ein. Analog sehe ich es mit der Bedeutung von "Wissensmanagement". Dieses Wort muss nicht umbedingt "Wissen" + "management" bezeichnen (wie Sie implizit behaupten) genauso wie Software nicht "soft" + "ware" bezeichnen muss.
aus einem mail von Marco Bettoni an Fredmund Malik
Verjüngung ist ein Synonym zu Heilung, das den Aspekt darauf setzt, dass der Organismus in seiner Entstehung das Wissen um den besten Zustand hat. Wenn man krank ist, kann man sich an eine frühere Phase zurückerinnern - jünger werden - und so wieder gesund.
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Meine Wahrnehmung funktioniert nicht wie eine Kamera Obscura, sondern wie ein Dia-Projektor. Bei der Kamera kommen Bilder von draussen rein, beim Projektor gehen Bilder von drinnen nach draussen.
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Wenn der Pilot aus dem Fenster schaut, um etwas besser zu sehen als auf den Instrumenten - dann stürzt er ab. |
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Im normalen Lexikon, geht es darum, was Erdbeeren sind, während es hier daum geht, wie wir über Erdbeeren sprechen.
LexiRom etwa schreibt:Erdbeere (Fragaria), Gatt. der Rosengewächse mit etwa 30 Arten in den gemäßigten und subtrop. Gebieten der Nordhalbkugel und in den Anden; Ausläufer treibende Stauden mit meist zwittrigen Blüten. Die meist eßbaren Früchte (Erdbeeren) sind Sammelnußfrüchte (Fruchtformen), die aus der stark vergrößerten, fleischigen, meist roten Blütenachse und den ihr aufsitzenden, kleinen, braunen Nüßchen bestehen.- Die formenreiche Wald-E. wächst im gemäßigten Eurasien häufig in Kahlschlägen. Eine Kulturform, die Monats-E. , blüht und fruchtet mehrmals während einer Vegetationszeit. Die Muskateller-E. (Zimt-E.) wächst im wärmeren Europa; die eßbaren Früchte sind birnenförmig verdickt. Aus Kreuzungen verschiedener Erdbeerarten entstand die Garten-E. (Ananas-E.) mit großen, leuchtend roten Früchten, die in vielen Sorten angebaut wird.
Beere, Fruchtform (bei bedecktsamigen Pflanzen) mit fleischiger, saftiger, seltener austrocknender Fruchtwand und einem oder mehreren Samen.
Enrst von Glasersfeld: Wie wir uns erfinden, S. 220 |
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SOKRATES: Die technische Erfindung setzt äussere Hilfsmittel an die Stelle echter Kenntnisse, sie verdrängt die überkommenen Formen der Verbreitung und Bewahrung von Wissen und wird daher letzlich nur das Gegenteil von dem erreichen, was ihre Befürworter versprechen.
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Wenn man Texte oder Textteile in andern Zusammenhängen wiederverwenden will, muss man sie nicht unbedingt kopieren, man kann auf sie verweisen, was wir etwa in Literaturangaben tun. Auf dem Produktivkraftniveau der Automaten, etwa im Internet, kann man durch Hyper-Links auf andere Texte „verweisen". Durch Hyperlinks entstehen Supertexte, den einzelnen Texten übergeordnete Textkonglomerate mit einer Hyperstruktur. Diese Struktur entspricht jener von Computerprogrammen. Bei der Programmierung macht man sich die Hyperstruktur schon lange zunutze, indem in den Programmen, die ja Texte sind, sogenannte Vereinbarungen, Funktionen und Prozeduren oder auch andere Programme, also weitere Texte, aufgerufen werden, die in einer allen Programmen gemeinsamen Programmbibliothek verwaltet werden. Bei Computerprogrammen zahlt sich das redundanzarme Verfahren unter anderem dadurch aus, dass allfällige Programmfehler nur einmal vorhanden sind, aber in verschiedensten Verwendungen entdeckt werden können. Analog wird ein Hyperleserautor seine Begriffe konsolidieren, wenn er sie in verschiedenen Argumentationen und Kontexten durch Verweis auf eine Hyper-Bibliothek verwendet. Durch die Hypertextstruktur wird auch die konventionelle Eigenständigkeit von Büchern und Aufsätzen aufgehoben, weil in einem echten Netzwerk alle Elemente mit allen verknüpft sind. Alle Argumentationen, die im konventionellen Sinne eigenständige Texte wären, greifen in einer Hypertextstruktur insbesondere auf denselben Vereinbarungsteil zu, was sowohl dem Autor wie auch den Lesern viel Redundanz erspart, weil alle in mehreren Texten erforderlichen Erläuterungen ausgelagert sind. |
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Was wir wissen,
dass wir wissen Ziele: gemeinsame Wissensbasis, Inventarisierung des Wissens Instrumente: Benchmarketing, organisationales Lernen, ... |
Was wir wissen,
dass wir nicht wissen Ziele: Suche nach neuem Wissen, Schaffen von neuem Wissen, Exploitation von neuem Wissen Instrumente: F&E, Marktforschung Wettbewerbsanalyse |
Was wir nicht wissen,
dass wir wissen Ziele: verborgenes oder implizites Wissensnutzbar machen Instrumente: Audits, Netzwerke, Ausbildung |
Was wir nicht wissen,
dass wir nicht wissen Ziele: Entdecken von Risiken und von neuen Möglichkeiten Instrumente: Chaostheorie, Dilemmas, kreative Spannung, ... |
Bewusstsein über Wissen (in Anlehnung an Hinterhuber, 2000)
Hier kommen die Geschichten über den itali. Bürgermeister den Gift-Grenzwert im Flusswasser verändert (in: Fischer), Spencer-Brown, der die Uhrzeit zurückstellt, der Offizier mit der Landkarte von den Pyrenäen in den Karpaten, ....
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