in: A&O Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, Heft 3, Hogrefe, Göttingen 1994
Schlagwörter: Taylorismus, Taylor, Anthropomorphisierte Technik, Mensch-Maschine-Kommunikation
Taylor wird als post-Ingenieur und prä-Informatiker interpretiert, und seine "Grundsätze" als Arbeitsprogramm für Informatiker. Unterstellt wird, daß Taylor in seinen Grundsätzen - obwohl er von "Schmidt und anderen Menschen" spricht - nicht an Menschen, sondern an Automaten gedacht hatte. Diese Interpretation drängt sich auf, wenn "jemanden verstehen" heißt, einen Kontext zu finden, in welchem seine Argumentation sinnvoll ist. Die taylorsche Argumentation ergibt bezüglich Automaten großen Sinn.
Die Taylorsche Verwechslung von Menschen und Maschinen beruht auf einer nahtlosen Tradition, in welcher auch viele der heutigen Ingenieure und Humanisierer hemmungslos verweilen, was nicht nur in der ganzen KI-Diskussion, sondern vor allem auch dort oft drastischen Ausdruck findet, wo von der sogenannten Mensch-Maschine-Kommunikation die Rede ist, wie wenn Maschinen kommunizieren könnten. Ich glaube, es lohnt sich nochmals über Taylor nachzudenken, damit er nicht länger als Strohpuppe für etwas geschlagen wird, was sich dem Geschlagenwerden unerkannterweise entzieht: nämlich daß wir immer noch häufig "taylorsche Schmidts" anstelle von Maschinen einsetzen.
sorry, Volltext bis auf weiteres nur noch bei GRIN