Lernen und Kommunikationstechnologie
|
Konstruktivismus wird das entwicklunspsychologische oder epistemologische Konzept von Piaget genannt, weil er in einem Buchtitel von der "Konstruktion der Realität" gesprochen hat. Der Radikale Konstruktivismus ist eine radikale Interpretation von Piagets Auffassung, die Ernst von Glasersfeld vorgelegt hat.
Der Radikale Konstruktivismus geht davon aus, dass Menschen operational geschlossene Systeme sind (Kybernetik), die durch Assimilation und Akkomodation viable Repräsentationen erzeugen, das heisst Vorstellungen, die ihrem Handeln einen Sinn geben. Dabei ist unerheblich - im Sinne des Wortes nicht erhebar - wie die sogenannte Realität wirklich ist.
Das Konzept des Radikale Konstruktivismus hat einige Konsequenzen:
Wir haben keine Um-Welt, jeder von uns hat seine Um-Welt. ver-Stehen kann man nur sich selbst, jemanden andern verstehen hiesse in die Um-Welt des andern zu stehen. Man kann keine Mitteilungen - im Sinne von Wissen weitergeben - machen. Jeder Mensch konstruiert seine eigene Welt. Der Radikale Konstruktivismus ist sujektorientiert. Wenn ich als Radikaler Konstruktivist etwas sage oder schreibe, verändere ich meine Welt. Wenn ich wahrnehme, dass ein anderer Mensch etwas sagt oder schreibt, verändert sich meine Welt.