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Trofim Denissowitsch Lyssenko (1898-1976) war ein sowjetischer Agrarwissenschaftler, der unter J. Stalin grossen politischen Einfluss erlangte. Seine Theorie des Lyssenkoismus, nach der die Eigenschaften von Kulturpflanzen und anderen Organismen nicht durch Gene, sondern ausschliesslich durch Umweltbedingungen bestimmt werden, war wissenschaftlich unhaltbar und widersprach den zu Lyssenkos Zeiten bekannten Grundlagen der Genetik. Einige seiner Forschungsergebnisse wurden als Fälschungen entlarvt.

Weil D. Lyssenko die persönliche Unterstützung J. Stalins genoss, wagte es kaum ein Genetiker im sowjetischen Machtbereich, den Theorien Lyssenkos offen zu widersprechen. Wissenschaftler, die dies taten, wie zum Beispiel Nikolai Wawilow, wurden als Dissidenten verfolgt. Die Anwendung der Konzepte Lyssenkos in der sowjetischen Landwirtschaft führte zu Missernten und zur Verschärfung von Hungersnöten. Die Misserfolge wurden durch das stalinistische Regime als „durch Sabotage verursacht“ erklärt und mit einer Verschärfung der politischen Repression und des Terrors beantwortet.

Aus heutiger Sicht wird der Einfluss Lyssenkos auf die Entwicklung der sowjetischen Genetik als katastrophal beurteilt. Der Lyssenkoismus hat die Entwicklung der Genetik in der Sowjetunion und den von ihr abhängigen Staaten um Jahrzehnte zurückgehalten.

Hinweise:
Zum Sozialdarwinismus via Anpassung: Lamarckismus, P. Kammerer


 
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