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Hans-Peter Dürr (1929) ist ein Physiker, er war bis 1997 Direktor am Max-Planck-Institut für Physik und davor u.a. Mitarbeiter von Werner Heisenberg. Später widmete er sich zunehmend Themen außerhalb seines eigentlichen Fachgebiets (der Kernphysik), darunter erkenntnistheoretische und gesellschaftspolitische Fragen.
Hans-Peter Dürr ist wohl ein kritischer Rationalist, der seinen "Konstruktivismus" in der Quantenphysik begründet.
Eine gute Einführung gibt er im Video-Vortrag Wir erleben mehr als wir begreifen . Dort erzählt er die Geschichte der Physik wie folgt: Man wollte wissen, was Material jenseits seiner Form ist. Also zerlegte man das Material bis hin zum Atom. Das Atom war gedacht als materielles Element. Leider hat das Atom aber Teile, einen Kern und Elektronen, die nicht Atom heissen können, weil der Ausdruck für das Kleinste eben schon vergeben war. Dann aber machte die Quantenphysik ein spezielle Experiment, das zeigte, dass man nicht sinnvoll von einem "Kleinsten" sprechen kann, weil es irgendwie "verschmiert" ist also keinen scharfen Ort hat (Heisenberg Unschärfe). Man muss nun von Wellen sprechen, aber Wellen sind eine Form. Man ist also wieder dort, wo man anfänglich weg wollte: Man wollte Materie jenseits der Form und hat nur Formen gefunden.
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