Vogd, Werner: Quantenphysik und Soziologie im Dialog, Berlin : Springer Spektrum, [2020]
Interessantes Vorwort zum Dialog
#Physik #KPK #Soziologie #Dialog W. Vogd versucht in seinem Buch "Quantenphysik und Soziologie im Dialog" Gemeinsamkeiten zwischen Natur- und Sozialwissenschaften ins Gespräch zu bringen. Das scheint verwegen, aber nur wenn man nicht beachtet, um welche Wissenschaften es sich dabei handelt, nämlich um extreme Varianten, deren Gemeinsamkeit augenfällig darin besteht, dass sie künstliche Sprachen verwenden, für Gegenstände, die sich in natürlichen Sprachen nicht beschreiben lassen, so dass Übersetzungen nicht möglich sind.
im Dialog - Voraussetzungen sind Verschränkungen
in der Physik von Vogd gibt es Redeweisen, die er einklammern will !! aber leider nicht zeigt, wo er es tut nochmals nachgedacht: Wir haben über die Musil und über die Bohm-Geschichte gesprochen, WEIL Vogt selbst keine liefert. Sein Fazit ist, dass wir Begriffe wie Gesellschaft einklammern müss(t)en, weil es die bezeichneten Dinge ja für sich gibt. Er zeigt aber nicht wie die Einklammerung geht, er gibt kein Beispiel. Er gibt aber ganz viele Beispiele, in welcher er gar nichts einklammert: er spricht von Operationen, von Entitäten und Identität. Er spricht von Eigenschaften und Relationen - alles ohne Klammern. Ich verstehe leider die Quantenmechnik nicht. Das Standardbeispiel ist das Doppelspaltexperiment von Voung, das Feynman populär gemacht hat - ohne seine dabei verwendete Sprache zu reflektieren, weil er ein Physiker ist. Mir ist total unklar, was in diesem Experiment gemacht wird. Wenn ich bei einem Experiment zwei verschiedene Resultate bekomme, nehme ich an, dass ich zwei verschiedene Experimente gemacht habe. Die Quantenphysiker sehen aber dasselbe Experiment, das ich eben gar nicht sehen kann. Vogd schlägt vor: Paradoxien zu akzeptieren. Das heisst, davon auszugehen, dass zwei unverträgliche Beschreibungen DASSELBE beschreiben. Das geht "hochabstrakt" Heider - Ihr erinnert Euch so wie ich ? - hat Mikro, Meso und Makro unterschieden. Quantenphysik beschreibt Mikro, wo es praktisch keine Unterscheidungen gibt. Soziologie sollte/könnte - wenn man Vogd folgt - auch einen Mikrobereich behandeln, in welchem nichts entschieden wird. Die Beispiele, die wir besprochen haben, verlangen im Meso-Bereich Entscheidungen: Was machen wir mit Triebtätern, mit Abtreibungen, mit homöopatischen Medikamenten usw. Dazu sagt die Soziologie (und alles Systemtheoretiker) dann nichts.Wenn sie etwas sagen würden, müssten sie die Verschränkungen in Pradoxien entfalten.
circumvexa · 11:55 vorm.
Ich will darauf nur mit 1 Einwand eingehen. Die Soziologie soll nicht einen Mikrobeteich behandeln, sondern auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Mikrobeteich und der Schlussfolgerung, dass diese für alle Bereiche wesentlich eine Rolle spielen, auf Operationen und Relationen schauen.
Noch 1 Einwand: Man kommt eben, so die Grenze dieses Textes, nicht aus den Metaphern raus. deine Kritik ist also zu oberflächlich
ich
huch Tipfehler - ich wollte Makrobereich schreiben bei der Soziologie: Gesellschaft
Laut Heider kann der Mikro und der Makrobereich mit ganz wenigen Unterscheidungen begriffen werden, während die Welt in der wir leben, unendlich viele Unterscheidungen verlangt.
Auf Operationen und Relationen schauen wir im Mesobereich ohnehin, dazu brauchen wir die Mikro/Makrobereiche nicht.
Im Mesobereich sind die Metaphern kein Problem. Wenn einer am FUSS des Berges dem andern sagt, dass er ein ESEL sei, wissen beide, wovon die Rede ist.
PS: And, you know, there's no such thing as society -ausser in der Soziologie.