Marsh, George Perkins: Man and Nature, Or Physical Geography as Modified by Human Action Publisher: Sampson Low, Son and Marston, London 1864 (1862)
Inhalt (aus der Wikipedia)
Marshs 1864 erschienenes Hauptwerk Man and Nature war das Ergebnis seiner umfangreichen jahrelangen Reisen und Lektüre. Er studierte Beschreibungen von Landschaften und landwirtschaftlicher Nutzung in vielen Ländern und historisch bis ins antike Griechenland und Rom. Diese Lektüre ergänzte er durch eigene Beobachtungen in Europa. Einen Sinn für den Zusammenhang zwischen menschlichem Wirken und der Natur gewann Marsh besonders durch die Lektüre der Werke Alexander von Humboldts,[6] der früh auf die Gefahren durch die Abholzung der Wälder hingewiesen hatte.[7] Marsh führte diese Gedanken weiter und sah den Menschen überall als „einen Störfaktor“. Er beabsichtigte daher, seinem Buch den Titel „Der Mensch, der Störenfried der Harmonien in der Natur“ zu geben, was sein Verleger jedoch ablehnte.
Marsh führte in Man and Nature eine Vielzahl von Beispielen für den Eingriff des Menschen in den Rhythmus der Natur auf, so etwa das Aus-der-Mode-Kommen von Pelzmützen in Europa, was zu einer Erholung der Biberbestände in Kanada führte, oder das Erlegen von Vögeln durch Landwirte, die ihre Ernten schützen wollten, was Schwärme von Insekten auftreten ließ.[8] Marsh prangerte eine Ausbeutung der Natur durch den Menschen an. Dazu zählte er die Überfischung der Gewässer, die Verschmutzung durch Industrie, die Vergiftung durch Chemikalien oder die hemmungslose Nutzung des Wassers mit der Folge der Verkleinerung großer Flüsse und der Entstehung salziger, unfruchtbarer Böden ebenso wie die rigorose Abholzung der Wälder in den USA. Sie war eine direkte Folge des Homestead Act von 1862, der Grundbesitzern, die neues Land erwarben, bedingungslos zugestand, die Bäume auf ihrem Grund abzuholzen.
Man and Nature war das erste naturhistorische Werk in den USA, das die amerikanische Politik nachhaltig beeinflusste. Es war ungewohnt kritisch und beeinflusste die Politik langsam, aber nachhaltig in einer Phase des industriellen Aufschwungs, in der keine Rücksicht auf die Natur genommen wurde. Erst der Forest Reserves Act von 1891 für den Schutz der amerikanischen Wälder zeigte den Einfluss von Marshs Werk. Der Einfluss des Buchs reichte bis in die Grundlagen für Umweltschutz-Gesetzgebungstexte etwa von Italien, Frankreich oder Neuseeland. Man and Nature prägte eine Generation von Umweltaktivisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wurde für sie zum „Ursprung der Naturschutzbewegung“