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Dennett, D. C.: Philosophie des menschlichen Bewusstseins, Hamburg 1994, Hoffmann und Campe, 636 S., Fr. 68.-

NZZ, Nr. 138, 16.06.94, S. 45:
" (...) worauf der Verfasser dieser Theorie-Romans hinauswill: Bewusstsein als einen <<Effekt>> nichtbewusster, materieller Prozesse zu begreifen, der in Wahrheit einer Illusion gleichkommt. Als Illusion, als notwendige Illusion bezeichnet Dennett die Idee eines <<zentralen Bedeutungserzeugers>>, die Idee somit, die bei der Bildung eines Begriffes von <<Bewusstsein>> schwerlich entbehrt werden kann. Wie kommt Bedeutung zustande, wenn es keinen solchen zentralen Erzeuger gibt; und wie die - illusorische - Vorstellung eines solchen Produzenten? Diese Fragen beantworten hiesse, den ▄bergang von einem anonymen <<es denkt>> zu dem subjektiven <<ich denke>> nachzuvollziehen. Oder auch: Von der (experimentell nachweisbaren) Diskontinuität des Bewusstseinsstroms zur Kontinuität <<personaler Identität>>; von der (vorsprachlichen) Vielstimmigkeit zur (sprachlichen) Einstimmigkeit.

Hat Dennett dieses nicht geringe Pensum bewältigt? Das Theoriedesign seines Buches erlaubt kein eindeutiges Urteil. Die systematischen Reflexionen auf die Bedingungen einer Theorie, die dem Standard der Wissenschaften ebenso genügen wie die Selbstdeutung der Individuen berücksichtigen will, sind spärlich. Manche der Gleichnisse, Bilder und Metahpern erhellen etwas, manchen nicht. Die zentrale Analogie ist die von Computer und Gehirn, von Software und Geist. (...) Die Ergebnisse (...) gehen über das, was (zum Teil: lange) vor der Etablierung von Computer- und Kognitionswissenschaften über <<Bewusstsein>> philosophischerseits gesagt werden konnte und gesagt worden ist, nicht wirklich hinaus. Der sogenannte <<neutrale Monismus>> von William James (1842-1910) und die Sprachanalysen Wittgensteins (1889-1951) dürften das belegen"". (NZZ, 16.06.94).

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