"Damm, J.; Lingnau, G.: Eine Klasse besser; Schnell und sicher auf dem Motorrad, Stuttgart 1986","Motorbuch-Verlag","","ETH-BIB 214 876: ED 3","Die Autoren analysieren und beschreiben vor allem den Weg zum sicheren Verhalten im Strassenverkehr anhand von Fall- und vor allem Unfall-Beispielen. In Bezug auf das Motorradfahren als Verfahren, erfährt man mit Ausnahme der folgenden zwei Abschnitte kaum etwas.
""Beim Motorradfahren sollten deshalb ... Mensch und Maschine wie miteinander verschweisst eine Einheit bilden. Der Fahrer empfindet dann zum Beispiel die Räder des Motorrads wie eine Teil seines Körpers: Sein Verhältnis zum Boden, über den die Räder hinwegrollen, ist so direkt, als wären die Räder seine eigenen Füsse. Erfahrungsgemäss wird dieser Grad engster Verbundenheit zwischen Mensch und Maschine erst nach lägerer Praxis erreicht.
Hier das Beispiel des Rennfahrers zu bringen mag extrem erscheinen. Aber für das mögliche Maximum an Fahrzeugbeherrschung ist er ein gutes Modell. Wer schon beobachtet hat, wie Rennfahrer fast roboterhaft ohne Fehler ihre Runden drehen, wird zugeben müssen, dass dieses Fahren - durch Kurven, auf wechselndem Belag und stundenlang in unerhörtem Tempo - nicht mehr bewusst vollzogen werden kann, sondern automatisch abläuft. Im Gespräch mit Rennfahrern wird deutlich, dass eine Reihe von Merkmalen zu solchen Höchstleistungen bei der Fahrzeugbeherrschung befähigt:
1 Die räumlichen Verhältnisse des gelenkten Fahrzeuges, seine Grösse und seine Geschwindigkeit werden als Grösse und Bewegung des eigenen Körpers nicht nur empfunden, sondern regelrecht erlebt.
2 Das Bedienen des Fahrzeuges wie Schalten und Lenken geschieht ebenso automatisch wie das Bremsen oder Gasgeben zur Wahl der passenden Geschwindigkeit.
3 Die Eigenschaften der Piste - Kurven, Steigungen, Gefällstrecken - sind nach wenigen Runden im Sinnesspeicher wie auf einer Computer-Lochkarte registriert. Diese geistige Streckenkarte steuert den Fahrer dann automatisch; man kann volkstümlich sagen, er fährt >> nach Gefühl <<."" (S. 25)
""Kurventypen"" (S. 219 ff):
Erläutert wird das Fahren von drei Kurventypen, 90-Grad-Kurve, 180-Grad-Kurve und Hundekurve (die zumacht) sowie einer Kurvenkombination (S). Es wird beim Befahren unterschieden zwischen 1: Eventuelle Bremsstrecke; 2: Rollstrecke ohne Gas; 3: Ablösen mit leichtem Gasgeben; 4: Herausbeschleunigen.
","Motorrad","","Damm, 1986"