Brecht, Bertold: Das Leben des Galilei. In: Gesammelte Werke, Band 3:1232
S.1234: Das Weltall hat über Nacht seinen MIttelpunkt verloren, und am Morgen hatte es deren unzählige. So dass jetzt jeder als Mittelpunkt angesehen wird und keiner. Denn da ist viel Platz plötzlich.
S.1234: Jetzt haben wir Mut gefasst und lassen sie [die Gestirne] im Freien schweben, ohne Halt, und sie sind in grosser Fahrt, gleich unseren Schiffen, ohne Halt und in grosser Fahrt. (Galilei sagt zuvor: ich denke gerne, dass es mit den Schiffen anfing. Seit Menschengedenken waren sie nur den Küsten entlang gekrochen, aber plötzlich verliessen sie die Küsten und liefen aus über alle Meer.
S.1235: Galilei sagt zu Andrea, nachdem dieser gasagt hat, dass er doch sehe, wie sich die Sonne bewege: "Du siehst! Was siehst Du? Du siehstst gar nichts. Du glotzt nur. Glotzen ist nicht sehen.
S.1243: Der Kurator: Man muss dort nicht wissen, wie der Stein fällt, sondern was Arsitoteles darüber geschrieben hat Die Augen hat man nur zum Lesen [siehe Heinz von Foersters Geschichte vom Studenten, der zu jeder Prüfungsantwort sagt: "Die Bücher sagen ..".
S.1249: Ludovico sagt: Und ich glaube, ich fange an, etwas von Wissenschaft zu verstehen. (Weil er gesehen hat, wie Galilei das Fernrohr als seine Erfindung vorgestellt hat.
1287: Galilei argumentiert gegen den Einwand, Gott habe die Welt nicht so einfach gemacht, wie es sich das einfache Hirn des Menschen vorstelle, Gott hätte das Hirn auch komplizierter gemacht, wenn er die Welt komplizierter gemacht hätte.
Dieses Argument hat Bateson als "Das Muster, das uns verbindet .." wieder aufgenommen (Bateson, Geist)