Als "Materialismus" gilt - seit G.Leibniz anfangs des 18. Jh. Materialisten und Idealisten unterschieden hat - gemeinhin eine erkenntnistheoretische Position, in welcher physikalischen Prozessen ein ontologisches Sein zugesprochen wird, dem jedes Erkennen Rechnung tragen müsse und in welcher alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten zurückführt werden. Oft wird auch von Physikalismus und von Reduktionismus gesprochen.
Als Gegenpositione gilt diesem Materialismus ein Idealismus, der ein Primat des Bewusstseins gegenüber der Materie postuliert.
Eine Art dritte Position, die aber natürlich auch eine Gegenposition ist, ist der Dualismus, für den das Physische und das Psychische zwei strikt voneinander getrennte, eigenständig existierende Seinsbereiche darstellen.
In den eigentlichen Naturwissenschaften wird die Materialismus-Diskussion in die Philosophie verwiesen, diese Diskussion interessiert Naturwissenschaftler nicht, oder erst wenn sie alt sind und einen Hang zur Philosophie entwickeln.
In der Philosophie hat die Materialismus-Diskussion verschiedene Felder, die wichtigsten sind Wissenschaftstheorie und der historische Materialismus.