Theorie-Projekt
Abbildung |
Inhalt |
dieses Projekt ist Teil des Theorieprojekt QuintessenceBild und Abbildung sind zwei sehr verschiedene Dinge |
In meinem Theorieprojekt wurde das Thema Abbildung so wichtig, dass ich es zunächst separat und eher im Sinn einer Lehre behandeln will. Im Hintergrund lauert jedenfalls die sogenannte Widerspiegelungstheorie, in welcher ich eher eine Art "Philosophie" als eine Theorie erkenne. Es handelt sich um sehr umstrittene Auffassungen, die sich mit dem Verhältnis von Bewusstsein und Realität befassen. Abbildung wird in diesem Kontext für etwas, was sich im Bewusstsein abspielt, verwendet.
Natürlich kann man philosophisch darüber nachdenken, inwiefern Bilder dem Abgebildeten entsprechen und inwiefern eines oder beides sich in einem Bewusstsein abspiele. Hier beobachte ich aber materiell hergestellte Abbildung, wobei mich gerade nicht interessiert, wie wirklich sie sind. Wenn ich beispielsweise ein Gemälde von Picasso kaufe, kaufe ich keine erkenntnistheoretische Idee, sondern einen hergestellten Gegenstand in Form von Farbe, die auf eine Leinwand aufgetragen wurde. Als Fotografie bezeichne ich von allem metaphorischen Wortverwendungen abgesehen, ein Bild, das mit einer hergestellten Kamera mit welchem Verfahren auch immer auf ein Trägermaterial aufgetragen wurde, das ich anfassen kann. Ich beobachte hier also nicht gedankliche Abbildungen.
Als Abbildungen bezeichne ich aber umgekehrt hergestellte Gegenstände nur, wenn ich ihnen ein Referenzobjekt zurechne, über welches ich durch die Abbildung etwas erkennen kann. Inwiefern das Referenzobjekt wirklich existiert, ist dabei unerheblich. Ich kann ein Gemälde von einem Einhorn von einem Einhorn unterscheiden.
Als Abbildungen bezeichne ich - der Konvention folgend - nicht nur die entsprechenden Gegenstände, sondern auch deren Herstellung und schliesslich auch das Verhältnis zwischen der Abbildung und dem abgebildeten Gegenstand. Eigentliche Abbildungen sind Bilder, aber als Metapher verwende ich den Ausdruck - wie in der Widerspiegelungstheorie - insbesondere auch für Texte. Ich unterscheide ich also in Bezug auf Abbildung zwei verschiedene Arten der Referenzierung, eine bildliche und eine sprachliche.
Ich werde zuerst die eigentliche Abbildung, die in der philosophischen Abbildtheorie praktisch keine Rolle spielt, betrachten und erst danach auf sprachliche Abbildungen eingehen. Ich weise aber bereits hier darauf hin, dass die beiden Abbildungsarten nicht nur verschiedene "Abbilder", nämlich eben Bilder und Texte hervorbringen, sondern auch verschiedene Referenzobjekte haben. Ich kann beispielsweise jeden Hund in einem Bild abbilden, aber nicht den Hund, den ich sprachlich referenziere.
An diesem Punkt habe ich meine Sprache nochmals umgekrempelt und deshalb wieder einen neuen Text angefangen:
Bilder als Artefakte - Herstellen als formen und anordnen
Neu verwende ich Bild allgemeiner, so dass auch Texte Bilder sind. Dann spreche ich von Bildern im engeren Sinne: Zeichnungen und Gemälde.
Mit Abbildung hat das nichts zu tun, Bilder müssen nicht abbilden.