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siehe auch Protosoziologie, Soziographie

Als Soziologie bezeichne ich

  • in einem weiteren Sinn Wissenschaften, die Sozietäten beschreiben - und natürlich, was sie durch ihre Beschreibungen als Sozietät auffassen.
     
  • in einem engeren Sinn empirische Wissenschaften, die Daten erheben und statistisch auswerten.
    "Soziologien", die das nicht tun, bezeichne ich als Sozialphilosophie.
    Sozialphilosophen argumentieren mit Metaphern.
     
  • 1909 Deutsche Gesellschaft für Soziologie (Präsident bis 1933 F. Tönnies, der das Wort Soziologie im Deutschen eingeführt hat)
    1919 erste ordentliche Soziologie-Professur Franz Oppenheimer (Lehrstuhl für Soziologie und theoretische Nationalökonomie in Frankfurt.
    1921 übernahm er einen Lehrauftrag für Soziologie
    1925 erster Lehrstuhl ausschliesslich für Soziologie Hans Freyer in Leipzig

    Unter autopoietischen Gesichtspunkten entwickelte sich die Soziologie im Milieu der politischen Nationaloekonomie als Differenz zwischen abstrakter Verwaltungs- oder Organisationswissenschaften und politisch motivierter Sozialphilosophie.

    Die deutschsprachige Soziologie widerspiegelt diese Differenz auch nach dem 2. Weltkrieg. H. Schelsky vertritt die Verwaltungswissenschaft und protegiert N. Luhmann, während T. Adorno mit der Frankfurter Schule die Sozialphilosophie hochhält. Im sogenannten Positivismusstreit wird die Differenz noch wissenschaftstheoretisch lanciert, danach aber wird dieser Streit zwischen Habermas und N. Luhmann innerhalb der Soziologie in "Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie" ausgetragen, wo J. Habermas N. Luhmann eine reaktionäre Verwendung der Systemtheorie vorwirft.

    N. Luhmann stellte fest, dass die Soziologie vor seinem Werk keine Theorie hatte, man könnte auch sagen, keinen konsensuellen Gegenstandsbereich, weil ein eigentlicher Gesellschaftsbegriff im Konsens - auch in der Zeit nach N. Luhmann - fehlt. N. Luhmann - sebst kein ausgebildeter Soziologe, aber in der Tradition von T. Parsons arbeitend - hat eine Theorie funktionaler Systeme als allgemeine soziologische Theorie vorgeschlagen, die auf einer speziellen Interpretation der Autopoiese beruht, also eine spezielle Systemtheorie darstellt.

    ==> Soziologische Systemtheorie

    Es gibt eine vom theoretischen Diskurs losgelöste "angewandte Soziologie", die sich als methodologisch begründete Forschung auffassen lässt. Typische Fragestellungen betreffen die Vorhersagbarkeit von sozietalen Verhältnissen wie Altersstrukturen der Bevölkerungen, Migrationen, Berufsfelder usw. Dabei spielt die Statistik eine wesentliche Rolle.

    Es gibt eine beliebige Anzahl von Bindestrich-Soziologien: Techniksoziologie

    50 Klassiker der Soziologie


     
    [ Brockhaus ]
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