Republik China steht für einen Pseudostaat zwischen 1912 und 1949 und einem Pseudostaat, der gemeinhin als Taiwan bezeichnet wird. Hier ist von ersterem die Rede.
Ab etwa 1900 entstand im Kaiserreich China eine Bewegung, die sich am westlichen Gedankengut der Kolonialmächte orientierte und am 1. Januar 1912 in Nanking nach der Xinhai-Revolution eine Republik China, auch als Nationalchina bekannt, ausgerufen hat. Bis 1949 umfasste ihr Staatsgebiet ganz China, seit 1945 einschließlich des vorübergehend japanischen Taiwans. Nachdem sich auf dem chinesischen Festland die von der kommunistischen Partei geführteVolksrepublik China etablierte, zog sich die von Tschiang Kai Schek geführte Partei Kuomintang unter Beibehaltung des Ausnahmezustands nach Taiwan zurück, wo sie eine mehrere Jahrzehnte andauernde Einparteienherrschaft etablierte. Nach hohem Wirtschaftswachstum liess die Kuomintang Ende der 1980er Jahre eine schrittweise Demokratisierung zu. Heute ist die Republik China auf Taiwan ein technisch hochentwickelter, demokratisch verfasster Industriestaat, der allerdings von anderen Nationen aufgrund der Ein-China-Politik der Volksrepublik China nicht anerkannt wird - was offenbar niemanden ernsthaft stört. 1971musste Taiwan die UN-Mitgliedschaft an die Volksrepublik abgeben . 1979 brachen auch die USA - die das Regime bis dahin offiziell unterstützen - die diplomatischen Kontakte ab.
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