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Als Prinzip bezeichne ich eine schematisierte Funktionsweise.

Beispiel
Als Kommunikationsmittel sind das Internet und Gray's Kommunikationsschnur im Prinzip das gleiche.

R. Keil-Slavik kritisiert die "Im-Prinzip-Redeweise" zurecht, wo jemand sich einbildet, er hätte das Internet im Prinzip verstanden, weil er die Hanfschnur von Gray verstanden hat. Hier ist das umgekehrte gemeint: wer das Internet verstanden hat, hat das Prinzip verstanden, das implizit auch in der Hanfschnur vorhanden ist. Verstehen heisst konstruktiv explizit machen (können). Die entwickelte Technik lässt mich die unentwickelte Technik verstehen, so wie ich in der Anatomie des Menschen den evolutionären Schlüssel zum Verständnis der Anatomie der Tiere (er)finde.

H. von Foerster spricht von einem hermeneutischen Prinzip


 

Das Problem des "im Prinzip" berechenbar sein oder nicht, taucht in der Quantenmechanik-Diskussion (Bohr-Einstein) auf. In der momentan populärsten Deutung (der 'Kopenhagener') hat man sich dafür entschieden, das Verhalten von Teilchen als zufällig und eben nicht als "im Prinzipiell berechenbar" anzusehen. Ähnlich wie in ihrem Beispiel kann man also statistische Vorraussagen machen aber keine individuellen. Daraus schließt die 'Kopenhagener Deutung', dass das Verhalten der Teilchen nicht determinierbar sei, ja sogar, dass Teilchen mitunter nicht lokalisierbar sind. Anders das von Albert Einsteins favorisierte Modell der "hidden parameters": In ihm wird davon ausgegangen, dass das Verhalten eines einzelnen Teilchens durchaus determinierbar ist, dass uns lediglich die determinierenden Parameter (noch) nicht bekannt sind. Folgt man dieser Deutung konsequent, dann ist z.B. der Welle/Teilchen Dualismus keine Eigenschaft der Elektronen, sondern nur eine aus Unwissenheit gewählte 'Rechenkrücke'. In der physikalischen Forschungsgemeinschaft scheint man sich mit Welle/Teilchen Dualismus wohler zu fühlen als mit dem ständigen Hinweis auf das eigene Unwissen ...


 
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