Der Pawlowsche Hund ist ein "Symbol" für das konditionierte Lernen des Hundes (bei I. Pawlov) und des Beobachters (bei J. Konorski). Das Pawlovsche Modell der klassischen Konditionionierung entstand aus folgendem, wohl bekannten Experiment mit dem Hund: Bei dieser Methode sollen zwei unabhängige Reize verknüpft werden. Ein unkonditionierter, unbedingter - natürlich vorkommender - Reiz löst eine spezifische Reaktion aus. Dem Hund wird Fleisch angeboten (unbedingter Reiz) und er beginnt zu speicheln(spezifische Reaktion). Während der Fütterung wird nun ein zweiter neutraler Reiz, also ein Reiz, der bisher keine spezifische Reaktion hervorrief, präsentiert. Für sich alleine geboten löst dieser Reiz keine spezifische Reaktion aus, er ist ein neutraler Reiz (z.B. ein Klingelsignal). Werden die beiden Reize, Futter und Tonsignal oft genug gemeinsam präsentiert, bildet der Hund eine Assoziation zwischen den beiden Reizen, er verknüpft sie. Wird nun der ehemals neutrale Reiz präsentiert, beginnt der Hund auch ohne Fleischangebot zu speicheln. Er hat gelernt, dass der Ton mit der Gabe von Futter gleichzusetzen ist. |
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Das Modell von J. Konorski entstand aus dem folgenden Versuch: Er wiederholte alles genau nach den Anordnungen von I. Pawlov. Aber im entscheidenden Moment liess er seinen Assisten mit einer Glocke ohne Klöppel "läuten". Die Glocke blieb stumm, der Hund sekretierte trotzdem. Daraus schloss Konorski: Das Läuten der Glocke war ein Reiz für Pawlov, aber nicht für den Hund. (von Foerster: Entdecken:86)
ausführlicher in: Systemtheorie 2. Ordnung
und kurz: H. von Foerster auf youtube