paepstliche Kirche und Klosterwesen |
Als Papst bezeichne ich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Papst ist in diesem Sinne ein Titel wie Präsident, Kaiser oder Zar. Als Titel bezeichnet Papst eine Funktion des Führens einer Bande. Ich unterscheide zwei Konzepte: Papa oder Vater für das naturwüchsige Oberhaupt der Familie, der Inhaber der Famila, und Hauptmann (Präsident, General) für ein gesellschaftliches Verhältnis der kriegerischen Aneignung.
"Papst" (Vater) beruht auf einer ideologische Vermischung der beiden Konzepte.
Der Papst ist wie jedes Oberhaupt (Häuptling, Hauptmann) immer Papst seiner Subjekte, faktisch waren das nie alle Menschen, aber der Idee nach sollten es alle Menschen sein, im sogenannten Weltreich, das den letzten Eroberungskrieg beendet.
In der römisch-katholischen Kirche stammt die erste bekannte Verbindung der Bezeichnung papa mit dem Bischof von Rom erst aus der Zeit des Marcellinus († 304), der in der Grabinschrift des Diakons Severus so bezeichnet wird. Bischof Siricius (Amtszeit 385–399) trug als erster die Eigenbezeichnung papa. Als ausschließliche Amtsbezeichnung für den Bischof von Rom wird der Begriff von Gregor I. von 590 bis 604 gesetzlich festgeschrieben.
Es geht dabei um die Missionsgeschichte zwischen dem Ordenswesen (Klöstern: lokale Herrschaften) und dem Bischofswesen (Kirche: zentralisierte globale Herrschaft).
Die im Mittelalter noch starken Orden setzten oft Gegenpäpste ein.
Dieser Krieg entschied sich, als sich weltliche Herrscher (zB die Habsburger) mit der Kirche arrangierten und definitiv mit kapitalfinanzierten Legitimationsverfahren (zB. Ablasshandel der Fugger, der Fürstenhäuser mit päpstlichem Segen legitimierte). Ein Symbol dafür sind die Bezeichnungen wie römisch-deutsches Reich (ab etwa 1000).
J. Ratzinger-Rede gegen den Islam (Papstzitat von Regensburg)
"Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ‚Schriftbesitzern‘ und ‚Ungläubigen‘ einzulassen, wendet er (der Kaiser) sich in erstaunlich schroffer, uns überraschend schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: ‚Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten‘. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ‚Gott hat kein Gefallen am Blut‘, sagt er, und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider‘. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann.“
Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Herausgeber, Theodore Khoury, kommentiert dazu: Für den Kaiser als einen in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz evident. Für die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit. Khoury zitiert dazu eine Arbeit des bekannten französischen Islamologen R. Arnaldez, der darauf hinweist, dass Ibn Hazn so weit gehe zu erklären, dass Gott auch nicht durch sein eigenes Wort gehalten sei und dass nichts ihn dazu verpflichte, uns die Wahrheit zu offenbaren. Wenn er es wollte, müsse der Mensch auch Götzendienst treiben."
Ich erkenne in der Rede von J. Ratzinger zwei Argumentationen, die mich jenseits des Religionskrieg interessieren.
Zum andern setzt er das "Wort" über das "Werkzeug (Waffe)" und meint damit das überzeugende Wort über die Drohung oder die Gewalt.
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