Motivation ist ein psychologisches Konzept, das in den sogenannten Arbeitswissenschaften (Taylorismus, Human Relations, Humanisierung) erfunden wurde. In U. Osterkamp Motivationsforschung I, Vorwort gibt es dazu einen hervoragenden Abriss.

Umgangssprachlich dient Motivation als tautologische Begründung eines zielorientierten Verhaltens: man tut etwas, weil man motiviert ist. Dabei werden extrinsische und intrisische Motivationen unterschieden. Die ersten sind behaviorist gemeinte Belohnungen, die letzteren sind Werte an sich.
Vor der Motivation dienten angeborene Instinkte, dann Trieb(kraft, Libido)reduktion, danach Homöostase und Bedürfnis. Motivation als Bedürfnis, ein physiologisches Gleichgewicht wiederherzustellen, als Reaktion auf Ungleichgewicht. Weil motiviertes Verhalten auch ohne physiologische Bedürfnisse existiert, wurden Anreiz- oder Aktivierung (oder eben Motive) eingeführt.
Wird eine Emotion mit einer Zielorientierung verknüpft, handelt es sich um ein Motiv. Während es sich bei einem Motiv um eine überdauernde, latente Disposition handelt, bezeichnet der Begriff Motivation den Prozess der Aktualisierung eines Motivs.
In eine generalisierteren Version ist zunächst Hedonismus, dann Utilitarismus (J. Bentham, J. Stuart Mill. ), dann Triebe (S. Freud.), dann internen und externen Rahmenbedingungen (Ich und Überich), dann Belohnungsmechanismen, Verstärkung (B. Skinner), dann Bedürfnispyramide (A. Maslow) und Zwei-Faktoren-Theorie (F. Herzberg), schliesslich 16 Lebensmotive (Reiss-Profile)

In einer kategoriell anderen Konzeption spricht A. Leotjew von Motiven. Dabei geht es um ein Verhältnis zwischen psychischen Zuständen und Gegenständen, also nicht um etwas, was dem Menschen jenseits seiner Tätigkeit zukommt.

Literatur

Holzkamp-Osterkamp, U.: Motivationsforschung
Bauer, E.: Motivationspsychologie
Rosa, L.: Das Elend mit der Motivation