Als Matrizendrucker (Spiritusdrucker, Blaudrucker bezeichne ich ein recht einfaches Gerät zur Vervielfältigung von Dokumenten nach dem Ormigverfahren (Hektografie) von einem speziell angefertigten Original, der Matrize. Er wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Verwaltungen verwendet. Mitte der 1990er Jahre wurden die Matrizendrucker zunehmend durch Fotokopiergeräte verdrängt. Die Matrize ist ein Papier, das an den druckenden Stellen mit der abzugebenden Farbe beschichtet wird. Dazu wird es auf eine spezielle Folie, die ähnlich wie Kohlepapier funktioniert, und schreibt oder zeichnet. Allerdings wird der Durchschlag nicht auf ein neues Blatt geschrieben, sondern auf die Rückseite des zu beschreibenden Papieres. Diese Kopie ist somit spiegelverkehrt und dient als Vorlage für den Druck. Die Beschichtung der Folie besteht aus einem speziellen, alkohollöslichen Wachs, und durch den Druck des Schreibens bleibt diese auf der Rückseite des Papiers haften. Durch Wechsel der Folien kann man mehrfarbige Matrizen herstellen. Die Matrize wird auf eine Trommel gespannt und diese gedreht. Unter der Trommel wird das zu bedruckende saugfähige Papier hindurchgezogen, nachdem es hauchdünn durch einen feinporigen Schwamm mit Spiritus benetzt wurde. Der Alkohol löst winzige Partikel von der Matrize, und das zu bedruckende Papier nimmt diese auf – ein Abzug entsteht. Von der Matrize wird dabei bei jedem Durchgang ein wenig Wachsfarbe entnommen. [ ] siehe auch Holzschnitt, Drucktechnik |
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