Die Kalibrierung ist ein spezifischer Aspekt der Äquilibrierung, der sich auf Messinstrumente bezieht. Die Kalibrierung ist eine Rekursion mit einem Abbruchkriterium, das sich im Laufe der Zeit verändert. Der Urmeter war lange Zeit ein Metallstab, jetzt wird er in Form einer Wellenlänge bestimmt.

Als Kalibrierung bezeichne ich die Feststellung der Abweichung eines Mess-Gerätes und die daran angeknüpfte Berücksichtigung des Messfehlers. Einfaches Beispiel: Ich weiss beispielsweise, dass meine Uhr 3 Minuten vorgeht, weil ich sie mit der Bahnhofuhr verglichen habe und komme deshalb immer drei Minuten zu spät, also genau pünktlich auf den Bahnhof. Kalibrierung braucht ein "Normal", im Beispiel ist das die Bahnhofuhr, die natürlich ihrerseits kalibriert sein sollte.

Standard-Beispiel
Eine selbstanzeigenden Waage wird kalibriert durch Auflegen von kalibrierten Gewichten die die Normale bilden, weil sie mit dem Ur-Kilo abgeglichen sind. Unter Berücksichtigung systematischer Einflüsse (zuvor durch Kalibrierung ermittelte Messabweichungen der Gewichtsstücke; Luftdruck, Temperatur, Auftriebskräfte) und zufälliger Einflüsse wird die Anzeige der Waage mit der aufgelegten Masse verglichen und die Unsicherheit dieser Abweichung geschätzt. Ein einfaches Kalibrierergebnis lautet also: Die Waagenanzeige hat bei einer Belastung von 200 g eine Abweichung von +0,12 g; dieses Ergebnis hat eine Unsicherheit von 0,20 g mit einem Vertrauensbereich von 95 %.
Wenn die Waage technologisch entwickelt ist, werden diese Angaben für verschiedenen Gewichtsbereich per Software kompensiert.

Als Äquilbirierung bezeichne ich einen Spezialfall der Kalibrierung, bei welchem es darum geht, einen Gleichgewichtszustand aufrecht zu erhalten. Äquilibrium heisst ein relatives Gleichgewicht. Äquilibrierung heisst das Verfahren, mittels welchem das Äquilibrium angestrebt wird.
Kalibrierung einer Messung braucht ein quasi-neutrales Verfahren: Die Dämpfung der Motorradfederung muss kalibriert werden:Das Kalibrierungsverfahren besteht darin, die Rundenzeiten eines Rennfahrers mit den Einstellungen der Dämpfung zu vergleichen.
Bei Instrumenten dient die Kalibrierung normalerweise dazu, sie den Bedienungskräften anzupassen. Die Übersetzung eines Fahrrades wird den Kräften des Radfahrers angepasst. Ich wähle den richtigen Gang.

(c) Meyers Lexikonverlag: Kalibrieren [griech.-frz.] (Einmessen), in der Messtechnik das Feststellen des Zusammenhanges zwischen Ausgangs- und Eingangsgrösse, z.B. der Anzeige eines Messgeräts und der Messgröße.