Als Idiosynkrasie bezeichne ich eine doppelte Inversion auf "eigen":
Die "Wortbedeutung" ist etwas, was sich jedes Sprachsubjekt selbst aneignet, sie wird aber gerne als "intersubjektiv" unterstellt. Vermeintliche Missverständnissen können manchmal auf verschiedene Verwendungen eines Ausdruckes zurückgeführt werden. Wenn sich dabei eine Verwendung zeigt, die nicht "intersubjektiv" ist, kann sie als idiosynkratisch kritisiert werden - wie wenn nicht jedes Sprechen idiosynkratisch wäre, nur weil sich das oft nicht zeigt.
Siehe dazu Privatsprache
Die "Idiosynkrasie-Paradoxie" entsteht dadurch, dass etwas, was immer der Fall ist, als Spezialfall behandelt wird.
Wenn ich erläutere, wie ich ein bestimmtes Wort werwende, impliziere ich, dass ich das Wort nicht so verwende, wie es alle tun. Wörterbücher erläutern dagegen, wie die Wörter von allen verwendet werden, die die Wörter richtig verwenden - was im Normalfall nie jemand tut, ausser dem Wörterbuchautor (sic).
Wenn ich nicht darüber nachdenke, wie ich ein Wort verwende, kann ich nicht erkennen, dass ich es wie alle andern verwende. Dann verwende ich das Wort richtig - bis jemand reklamiert.
idiosykratisch bedeutet- selbstbezüglich -, dass nur Idioten nach einer Wortverwendung suchen, die für alle Menschen gilt, Und das ist natürlich eine idiosynkratische Bestimmung von mir. Oder sag mir irgendein Wort, dass Du und ich gleich verwenden, dann bin ich der Idiot.