Heiliges Römisches Reich (Sacrum Imperium Romanum) war die Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Spätmittelalter bis 1806. Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals "karolingischen Ostfrankenreich" heraus. "Sacrum Romanum Imperium" ist 1254 erstmals urkundlich belegt. Der Zusatz "Deutscher Nation" wurde ab dem späten 15. Jahrhundert verwendet. Das Reich entwickelte sich nie zu einem Nationalstaat, sondern blieb ein monarchisch geführtes Gebilde mit Reichsständen praktisch ohne gemeinsamen Reichsinstitutionen, die hätten nationalisiert werden können.
Es handelt sich um ein gedankliches Konstrukt, das in Analogie zu den umliegenden Staaten begriffen wurde.
Die räumliche Audfteilung des Kontinentes Europa dürfte durch die Völkerwanderungen im sogenannten Mittelalter hinreichend bekannt gewesen sein um Herrschaftsgebiete zu fantasieren..
Historische Anknüpfung Der fränkische König Karl der Große war der erste nachrömische Kaiser Westeuropas, der sich gemäß der translatio imperii in der Folgeherrschaft der römischen Kaiser sah. Seine Kaiserkrönung am 25. Dezember 800 in Rom führte so auch zu diplomatischen Auseinandersetzungen mit dem byzantinischen Basileus, der sich als einzig legitimen römischen Kaiser betrachtete. Das Heilige Römische Reich (seit dem 15. Jahrhundert mit dem Zusatz „Deutscher Nation“), das in seiner größten territorialen Ausdehnung – nach heutigen politischen Grenzen – Deutschland, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich, Tschechien, die Schweiz, Liechtenstein, Nord- und Mittelitalien, Slowenien, Teile Frankreichs (Lothringen, Elsass, Burgund, Provence, Korsika), Teile Polens (Schlesien, Pommern) und Teile Kroatiens (Istrien) umfasste, sah sich später als Nachfolger des (west)römischen Reiches, während der russische Zar über das byzantinische Erbe („Drittes Rom“) ebenfalls die Nachfolge der römischen Kaiserkrone beanspruchte: die Titel „Kaiser“ und „Zar“ leiten sich beide von dem römischen Titel „Caesar“ ab. Mit der Kaiserkrönung Napoleons I. gab es in Westeuropa erstmals mehr als einen Kaiser. Mit der Niederlegung der römisch-deutschen Kaiserkrone von Franz II. ging das Heilige Römische Reich 1806 in Westeuropa auch dem Namen nach unter. Allerdings wurde der Kaisertitel von verschiedenen Monarchen weitergeführt, bis 1917 mit dem Ende der Herrschaft Nikolaus II. (Russisches Kaiserreich) und 1918/1919 mit der Abdankung Karls I. (Österreich-Ungarn) und Wilhelms II. (Deutsches Reich) die Geschichte der Kaiser in Europa ihr Ende fand.
============== Karolinger ist der auf Karl Martell zurückgehende Hausname des Herrschergeschlechts der westgermanischen Franken, das ab 751 im Frankenreich die Königswürde innehatte. Sein berühmtester Vertreter war Karl der Große, von dem die späteren karolingischen Herrscher abstammten. Nach der Teilung des Karolingerreichs im Jahr 843 regierten die Karolinger im Ostfrankenreich bis zu ihrem dortigen Aussterben im Jahr 911, im Westfrankenreich mit zwei Unterbrechungen bis zum Dynastiewechsel von 987, der die Kapetinger an die Macht brachte. Im Herzogtum Niederlothringen herrschte noch bis ins frühe 11. Jahrhundert ein Seitenzweig der westfränkischen Karolinger. Mit diesem starb das Karolingergeschlecht im Mannesstamm aus (wenn man nur die nachfolgeberechtigten ehelichen Söhne berücksichtigt). Nicht thronfähige Nachkommen unehelicher Kinder der karolingischen Herrscher sowie Nachkommen Karls des Großen in weiblicher Linie existieren jedoch in großer Zahl. ================ ... ...